Freitag, 10. April 2015

Nikishi Market



In einer Kultur, die (auch) kulinarisch so anders ist als die, die man gewöhnt ist, ist es sozusagen ein Muss, einmal über einen Markt zu schlendern :) Der Nikishi Markt ist eine lange Gasse in Kyoto Downtown und anscheinend kaufen dort nicht nur Touristen und Feinschmecker-Restaurantbesitzer ein, sondern auch „ganz normale“ Locals...




Die „eher normalen Dinge“ sind verschiedene Gemüse- bzw. vor allem Wurzelsorten, die meistens in gelbes Matschezeug eingelegt sind (Miso?) und natürlich Fisch in allen Farben und Formen.


Aus dieser prächtigen Wurzel war -glaube ich- der Spieß-Snack gemacht, den ich auf dem Hanami-Fest probiert habe.

Auf der Beliebtheitsliste folgen dann sofort die berühmten Kyoto Pickles, die Spezialität in Kyoto schlechthin: Hauptsächlich Wurzelzeug (Rettiche, Rüben, frag mich nicht), das in verschiedene Marinaden eingelegt ist und das man auch ausgiebig probieren darf. Macht sehr viel Spaß, ich wusste nicht, dass es sooo viele Wurzeln, Rettiche, Rüben etc. gibt! Das Meiste davon ist sehr schmackhaft, auch wenn ich aufgrund mangelnder Japanisch-Englisch-Kommunikation nur bei ganz wenigen Dingen weiß, was ich da probiert habe. ^^
 
Kyoto Pickles
Irgendwie war Japan in meinem Kopf mit Insektenessen verknüpft – auf Insekten bin ich bisher aber überhaupt nicht gestoßen. Dafür auf Fischvariationen, die (für mich) einem Horrorkabinett gleichkommen. Meine superheftige Tote-Fisch-Phobie habe ich ja in mühsamer Eigentherapie recht erfolgreich bekämpft (was nicht bedeutet, dass ich nicht trotzdem an jeder Fischtheke Gänsehaut an den Beinen bekomme), aber ich glaube, selbst einem Nicht-Toter-Fisch-Phobiker würden einige Dinge auf diesem Markt ein innerliches „uäääh“ entlocken.

Was macht man mit sowas? Fischsuppe? O_o
Ich bin erstaunt und hin- und hergerissen zwischen Faszination und Abscheu, was man hier offenbar alles am Spieß essen kann! Ok, wer Frutti di Mare mag, kommt mit der Vorstellung, in einen achtarmigen Mini-Tintenfisch zu beißen, vielleicht noch klar:
 
Dinge am Spiess

...aber mal ehrlich, wie muss man denn drauf sein, um sich so ein Ding vor die Nase zu halten?
 
Wie muss man drauf sein, um in sowas zu beißen? (Ich habe niemanden gesehen, der einen gegessen hat. Wollte gerne wissen, ob man wirklich alles isst.)

Lolli ?

Next Curiosity: Auf den ersten Blick sehen sie aus wie kleine weiße Sprossen oder Nudeln, auf den zweiten Blick erkennt man dann die winzigen Augen und Flösschen… getrocknete Minifische! Gibt’s auch in roh aufm Sushi ;) Die sehen in etwa so aus wie das, was sie in Neuseeland als „whitebait“ gefangen haben. 
getrocknete Winzlingsfische
Laszlo ließ sich von der netten Verkäuferin überzeugen, sich eine Handvoll getrocknete Minifische in den Mund zu schieben – ohne eine Miene zu verziehen (ratet, was er auf mein fasziniertes „Und? Und? Wie schmeckt‘s?“ geantwortet hat? Richtig: „Wie Fisch.“). 
 
Getrocknete Fischflocken statt Popcorn!
Auf mein Drängen hin hat er dann noch vor der Kamera bewiesen, dass er sich auch traut, die beliebten Fisch-Chips zu essen (einfach nur getrocknete Fischflocken, weiß nicht ob sie aus Haut gemacht sind? Viele Japaner essen sie jedenfalls gern, hab diese Flocken schon oft gesehen) :D


Genug von seltsamen Dingen, es gibt auch ganz viel Super-Süßes! :) Rosa, Blümchen, Kaninchen und so! Lalala! Ich bin von dieser unglaublich Liebe zum ganz feinen Detail immer wieder aufs Neue fasziniert. 
Süß, süßer...
...und es geht immer noch süßer! ^^
Nach dem Marktbesuch haben wir noch kurz in einen der Schreine mitten in der Shoppingmeile geschaut. Nächtlich beleuchtet sieht alles so schön atmosphärisch aus :)
City-Schrein
 
 
Thank you for watching, see you next time! ;)


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