It’s 5.30 in the morning and I feel like writing a
thoughtful blog post. So don’t expect any sensations, great happenings or big
actions this time. But you may expect a lot of honesty ;).
Ich bin
jetzt den dritten Tag in Brisbane bei meiner neuen Gastfamilie. Judy, Barry und
ihr seit gestern 15jähriger Sohn Alex wohnen in (auf ?) der South Side meiner
Australia-No-1-City und sind sehr gute Freunde von Linda und David aus Marlo,
denen ich anno dazumal die Excellent-Host-Ehrennadel verliehen habe. Meine
Abenteuer in Brisbane scheinen von der Natur zu sein, dass sie einfach so
passieren, ohne in irgendeiner Form geplant zu sein. Meine erste Begegnung mit
Brisbane war keineswegs geplant; jetzt nach Brisbane zu kommen, war es
ebenfalls nicht. Jemals nach Brisbane
zu kommen, war eigentlich nicht geplant ;) Aber jetzt bin ich wieder hier.
Wie
sich das ereignet hat, lässt sich schnell erzählen. Die Besitzer des
Reitzentrums, in dem ich zuvor war – God, it feels like ages ago – inklusive so
ziemlich allen Menschen um sie herum harmonieren ungefähr so mit mir wie Thunfisch
vier Monate nach dem Verfallsdatum mit einer frischen Vanillesahnetorte (mit
Kirsche). Es hat einfach von Anfang an nicht gepasst; ich habe das
professionell ignoriert, um der ganzen Vorzüge willen : Einreiten von
Jungpferden, Ungarische Post lernen, tägliches Galoppieren sowie Spaziergänge
am Strand….
Good Bye Glow |
Und ich habe das alles sehr genossen, wie sich vermutlich unschwer
erkennen ließ. Aber es kam die Zeit, da es sich einfach nicht mehr ignorieren
ließ. Also habe ich mir morgens noch einmal „meine“ Glow geschnappt, bin mit
ihr, wie so oft, ganz allein zum Strand geritten, habe meinen letzten wilden
Galopp am Strand genossen, bin dann „nach Hause“ gefahren, um meine Rucksäcke
zu packen und am nächsten Morgen mit Natasha & Freundin zwei Stunden nach
Brisbane gereist (sie wollten sowieso dorthin, weil Natashas Freundin noch nie
in Brisbane war. Für Transport war also gesorgt). Ich bin übrigens gefahren ;).
Was das Autofahren anbelangt, fühle ich mich inzwischen total routiniert „linksrum“.
Wir
verbringen einen schönen Tag in Brisbane mit Shoppen und köstlichem
Mittagessen in einer sehr schnuckeligen maritimen Bar am Brisbane River. Wieder
einmal bin ich interessiert und amüsiert, wie andere Menschen Städte
wahrnehmen. Diesmal sogar sehr
amüsiert :D Anyway, ich finde Brisbane immer noch toll, und ich mache das eher
nicht so sehr davon abhängig, wie viele „meiner Marken“ ich in teuren
Designershops finde ;)
Abends
werde ich dann mit meinen Rucksäcken vor einem hübschen Häuschen im Vorort „gedropt“.
Meine Rucksäcke haben irgendwie die Neigung, immer schwerer zu werden, je
länger ich reise… ich weiß nicht wie das kommt, wo ich doch fast überall
irgendwas zurücklasse, was ich nicht mehr brauche…
Ich
werde von Alex begrüßt (damals noch 14), der am Halsband einer riesigen,
haarigen, schwarzen Dogge hängt ;) Diese Dogge ist ein Tibetian Mastiff und
heißt Tashi, der Familie ganzer Stolz. Ich habe vorher nie von dieser Rasse
gehört, dachte beim ersten Anblick, Tashi sei ein Neufundländer; vor 4 Jahren,
als Tashi geboren wurde, gab es in ganz Australien nur 34 dieser Hunde. Nach
dem Abendessen bekomme ich ein „Tibetian Mastiff“-Fachbuch in die Hand
gedrückt, um mich noch genauer zu informieren ;) Judy und Barry sind sehr, sehr
lieb, herzlich und gastfreundlich zu mir. Ich fühle mich sofort pudelwohl
(tibetian-mastiff-wohl?) und willkommen. Hier gelandet bin ich übrigens nicht
direkt über helpx, sondern weil Linda mich ihrer Freundin empfohlen hat. Sie hat
jetzt nebst der Excellent-Host-Ehrennadel noch eine Rescuing-Angel-Nadel
erhalten und ein Forever-Grateful-Zertifikat.
Ich habe sogar einen "Herzlich-Willkommen-Nasenkuss" bekommen, mit sichtbarem Effekt.... |
Ich
werde sofort als Gast in die Familie integriert. Weil Barry fleischiges Curry
zum Abendessen gekocht hat, wurde extra für mich ein vegetarisches Curry
dazugekauft; nach dem Essen schauen Judy und ich uns „Chocolat“ an, weil ich
mit dem Film in dem riesigen DVD-Regal geliebäugelt hatte; nach dem Film
serviert Judy mir einen total leckeren Gute-Nacht-Kamillentee… am nächsten Tag
geht Barry mit mir shoppen und ich darf mir alles aussuchen, was ich gerne esse….
Ich arbeite auch ein bisschen, fege den Outdoor-Entertainment-Bereich, jäte
Unkraut (jeeede Menge Unkraut zum Jäten da!), beschnippele Pflanzen und gehe
mit Tashi spazieren, weil Tashi ein bisschen dick ist und mehr Bewegung braucht…
(Tashi sieht keinen Sinn in Spaziergängen, die über 200 Meter von zu Hause weg
führen. Sie sagt dann einfach „Du nö, also das geht mir zu weit.“ Und streikt.
Ich habe sie also die letzten zwei Kilometer hinter mir her geschleift, „come
on, you - need – some - excercise – you – heavy – animal…“ Hahaha).
An Alex‘ 15.
Geburtstag gehen wir abends im „Roman Emperor“ essen und ich genieße ein
köstliches Vegetarisches Risotto mit Oliven, halbgetrockneten Tomaten, Paprika,
Tomatensauce und Parmesan – yummie – und weil ich so gut gelaunt bin, mache ich
der schüchternen, sehr süßen Kellnerin ein (ehrliches) Kompliment, und sie
freut sich total und ich freue mich auch. Wieso machen wir das eigentlich nie?
Wenn man jemanden auf der Straße sieht, den man hübsch findet – oder an dem man
irgendwas gut findet – wieso geht man dann nicht hin und sagt es demjenigen? It
can so brighten up one’s day! Als wir das Restaurant verlassen haben, sehe ich
von außen durchs Fenster, dass die Kellnerin strahlend wie ein Honigkuchenpferd
ihre nächsten Kunden bedient. Das war’s doch wert ;)
Überhaupt,
ich habe meine Lektion gelernt. Eine Lektion, die in der Theorie jedem klar
ist, aber die praktisch, aus dem echten Leben gegriffen, erst noch in mir
sinken musste. Es sind nicht die Dinge, die man tut, die einen glücklich
machen. Klar, am Strand zu galoppieren war ein großer Traum von mir, und ich
bereue nichts ;). Aber was mir wirklich geblieben ist, wo ich spüre, dass mein
Herz warm wird und vor Freude schneller pocht – das sind die Menschen, die ich
getroffen habe. Zu sehen, zu fühlen und zu erleben, dass es ganz einfach so
wunderbare Menschen auf dieser Welt gibt, die einen wertschätzen und respektieren,
nicht für das, was man tut, sondern für das, was man ist – das ist glaube ich das Schönste und Bereicherndste, was ich
während meiner Reise gelernt bzw. begriffen und erlebt habe. Das hat all meine
Prioritäten verschoben und mir gezeigt, worauf es wirklich ankommt… und ich bin
am allermeisten happy und grateful for that. So
everybody back home or whereever, feel embraced and valued for who you are. :)
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