Ich
sitze am Pool mit einem Mango-Sojamilch-Smoothie, den ich mir gerade gemixt
habe, und genieße die Sonne, die sich nach einer Woche Regen endlich wieder
herausgetraut hat und somit genau die richtige Intensität hat, um mich ein bisschen zu wärmen ohne zu verbrennen. Bob, mein neuer Border-Collie-Freund, liegt neben mir im
Schatten und hechelt ;) Vermutlich überlegt er gerade, ob es wirklich eine gute
Idee war, mit mir in den Poolbereich des Gartens zu kommen… ganz schön warm…
aber jetzt kommt er nicht mehr raus, denn hier ist alles Alice-sicher
abgegittert.
Mein neuer Border-Collie-Freund (who is actually a Fake-Border-Collie) |
Okay,
ich versuche eine kurze Zusammenfassung der vergangenen Woche zu geben. Nachdem
ich Karen, Wayne, Alice und Natasha ja auf dem gemeinsamen „Familienwochenende“
in Brisbane kennen gelernt habe, sind wir nach Cabarita Beach gefahren, wo die
Familie wohnt. Zusammen mit Border Collie Bob, Golden Retriever Breeze, Katze
Lucy und Katze/Kater Jibby, oh, und zwei Fischen in meinem Zimmer, die da im
Aquarium ihre Bahnen schwimmen. Ich mag meine Fische – jeden Abend schalte ich
Pumpe und Licht aus und jeden Morgen wieder an, und es sieht abends sehr schön
aus, wenn alles dunkel ist und das Aquarium beleuchtet und die beiden Fischis
auf sehr meditative Art durchs Wasser gleiten. Leider hat Karen die Fische vor
drei Tagen mit Anti-Kakerlaken-Pulver vergiftet – sie hätte die Pumpe 24
Stunden nach der Kakerlakenaktion auslassen sollen, hat sie aber nach zwei
Stunden wieder angeschaltet und prompt fing der orangene der beiden Fischis an,
auf der Seite und später auf dem Rücken zu schwimmen. Es wurde immer schlimmer,
ich habe ihn dann aus dem Aquarium in einer Eimer mit Frischwasser getan, in
der Hoffnung, er erholt sich da wieder. Aber nachdem er zwei Tage lang im Eimer
sein Sterben fortsetzte, hat Wayne ihn (glaube ich) erlöst. Jetzt habe ich noch
einen Fischi, einen blauen.
Karen
ist Besitzerin/Leiterin des Kamilaroi Equestrian Centers, sie züchtet und mixt
Percherons. Primär gibt sie Reit- und Voltigierstunden für Kinder und
Behinderte, sie hat aber auch ein Show-Team, mit dem sie gemeinsam durch die
Weltgeschichte tourt und Shows macht. Voltigieren, Trick Riding, Fahren, Roman
Riding und Freiheitsdressur. Roman Riding ist das, was wir in Deutschland
Ungarische Post nennen, und ich glaube, da kommt es auch her – ich weiß nicht,
warum die Australier das den Ungarn aberkannt haben ;) Sie sind gerade dabei,
zwei der Ponys für eine Show im Mai dafür zu trainieren.
Ungarische Post im Stehen ;) |
Ich bin primär für die Jungspunde und Dressurpferde zuständig. Eine interessante Erfahrung, einer vierjährigen, 700kg schweren Percheronwurst beibringen zu wollen, wie Dressur funktioniert ;) Es gibt aber auch ein paar Warmblüter, die ich arbeite, also alles dabei und sicherlich wieder eine super Gelegenheit für mich, zu lernen, zu lernen, zu lernen… manchmal reiten wir übrigens auch am Strand. Ja, die Erfüllung meines großen Traumes wiederholt sich… und ist immer noch genauso schön, auch wenn Strawberry Dan schon recht einmalig war. Hier reite ich meistens Pferde, die das Wasser noch nie gesehen haben oder sehr gruselig finden oder die es schon mehrfach geschafft haben, Reitschulkinder mit ihrem Getue einzuschüchtern bzw. abzusetzen. Demnach manchmal ein bisschen was zu diskutieren, aber die Percherons sind erstaunlich vernünftig… wenn man ihnen ruhig und sachlich erklärt, worum es geht, sagen sie in den meisten Fällen: „Ok! Gut! Kapiert!“ Und schlau und neugierig sind sie auch; der Charakter der Rasse ist durchaus sehr ansprechend, finde ich. Deshalb kauft wohl auch die hiesige Police Force immer wieder Pferde von Karen, sind zwar ein bisschen stattlicher, aber cool.
Gleich
an meinem ersten Tag wurde leider über Nacht in Karens Sattelcontainer
eingebrochen und alle guten Dressursättel wurden geklaut, sodass ich jetzt die
Youngsters mit crappy-Reitschul-Ponysätteln reiten muss… hoffentlich kein
Dauerzustand (um der Pferde willen; mir ist das nicht sooo wichtig).
Hoffe dass ich von "meinen" Ponys bald Bilder posten kann!
Nachmittags
gehe ich meistens mit Bob und Breeze an den Strand spazieren. Zu Fuß sind es
etwa zehn Minuten bis dorthin, das mache ich aber nur, wenn ich nicht beide
Hunde mitnehme. Die beiden wissen nämlich nicht, was "Leine" heißt. Karen fährt
sie ausschließlich im Auto irgendwohin und lässt sie dann dort frei, d.h. zwei
von denen, davon ein schier vor Freude ausflippender Golden Retriever, ziehen
einen durch die Gegend wie eine Feder. Daher ziehe ich es vor, mit beiden
Hunden das Auto zu nehmen… sehr praktisch, dass es ein Auto nur für Natasha und
mich gibt. Da Natasha aber zuerst hier war, nutzt sie es fast immer – ist aber
ok für mich, dann gehe ich eben nur mit Bob zum Strand, der ist eh cooler ;)
Wenn auch weit, weit davon entfernt, die Bezeichnung „Arbeitsrasse“ zu
verdienen.
Cabarita Beach Suchbild: Where are Bob & Breeze? |
Anyway,
ich liebe diese Spaziergänge! Es ist so energizing, inspirierend, befreiend,
herrlich schön am Strand zu laufen, auch bei nicht so tollem Wetter; schon mal
einen Regenbogen überm pazifischen Ozean bestaunt? Ich liebe den Ozean. So
voller positiver, klarer, endloser Energie.
...just breathtakingly beautiful... was worth getting a bit wet! |
Nun ja, insgesamt kann ich also berichten: Alles super
hier, I have the wonderful ocean close by, I have horses, dogs, cats, 1 fish,
wonderful food and a lot of freedom. And today there’s even a bit of sun which
was very rare through the last week!
So I can send a few shy sunbeams to Germany…
All the best :)
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