Freitag, 26. April 2013

Brisbane, you are just beautiful :)



Es ist soooo schön hier und ich fühle mich so wohl! Hierher zu kommen, war das Beste, was mir passieren konnte. Ich bin schon total von der Familie adoptiert – als Gast, nicht als „Helfer“, auch wenn ich gelegentlich mähe, jäte, fege etc… Judy und Barry sind ganz wundervolle Menschen, Barry würde mir am liebsten in 10 Tagen ganz Australien zeigen und Judy ist unglaublich witzig und lieb. Ach ja, und Tashi, die dicke Tibetian Mastiff Dame, hat mich zu ihrer Lieblingsperson auserkoren, weil ich täglich mit ihr spazieren gehe (sonst macht das keiner, sie bewegt sich nur vom Haus in den Garten und zurück). Inzwischen kann man unsere Ausflüge auch tatsächlich spazieren gehen nennen und nicht mehr spazieren schleifen. Sie ist regelrecht motiviert morgens und fordert mich auf zu gehen! :) Na gut, nach 20 Minuten ist sie im Eimer, aber immerhin!

Tashi aufm Spaziergang
Der Sonntagsausflug hat sich fast angefühlt wie ein Familienausflug – Kind wird zum Schwimmen am Gold Coast Strand ausgesetzt, während Mama und Papa schon mal in den Surf Club gehen. *g* Kind genießt superschönen City-Strand mit der Brisbane Skyline im Hintergrund. 

City Beach ;)
 Das Meer ist verhältnismäßig ruhig (die Wellen brechen schon sehr weit draußen und kommen dann eher gemütlich angerollt), das Wetter super-sonnig und demnach der Strand relativ voll (das ist der Unterschied zwischen den „ländlichen“ Stränden wie Cabarita Beach oder Marlo und einem Stadtstrand – in Marlo waren wir immer mutterseelenallein auf 10 Kilometern. Wobei ein bevölkerter Strand durchaus auch was hat!). Ich sonne mich ein bisschen und gehe dann schwimmen. Life Guards on Duty – also schön zwischen den Flaggen schwimmen! Ich schwöre, das war auch meine Absicht! Ich bin mir relativ sicher, dass ich das Meer zwischen den Flaggen betreten habe. I only got a bit carried away; die Doppeldeutigkeit passt im Englischen einfach besser ;) Es ist sooo schön im Wasser, und man kann so schön schwimmen, und ganz weit draußen, wo die Wellen noch ziemlich groß sind, tummeln sich die Surfer… der Salzgehalt ist auch hier so hoch, dass man sich einfach aufs Wasser legen kann und herumtreibt wie ein Korken…. Als ich die Augen wieder öffne, sind die Flaggen verschwunden und eine riesige Welle bricht kurz vor mir und prescht schäumend auf mich zu, und stehen kann ich auch nicht mehr ;) Ich tauche in die Welle, BOMMS, knallt mir das Wasser entgegen, und es ist toll! So schön! Ich schwimme ein Stückweit tiefer in die Wellen, sodass manche Wellen noch nicht brechen, sondern mich 3-4 Meter in die Luft heben und erst brechen, wenn sie mich wieder loslassen; manche brechen auch, und da kann man dann echt nur tief und mitten hinein tauchen, sonst wird man gnadenlos verspult. Nach einigen Tauchgängen brennen meine Augen vom Salz, aber es macht so Spaß… ähm… und irgendwann bin ich umgeben von Surfern, wo kommen die denn jetzt alle her? Ich bin die einzige Schwimmerin weit und breit… und weil ich es nicht so lustig finde, jetzt nicht nur unter die Wellen, sondern auch unter die wellen-reitenden Surfer zu tauchen, schwimme ich noch ein Stück weiter, damit ich nicht von einem Surfbrett abgesägt werde. Mir ist voll und ganz bewusst, dass ich aus dem life-duty-Bereich längst abgedriftet bin, und ich versuche sehr aufmerksam zu verfolgen, wie es um meine Energiereserven bestellt ist. Wie erwartet, ist die Rückkehr zum Strand kein Zuckerschlecken; man macht vier Schwimmzüge über eine Welle Richtung Land und wird unverzüglich von dem Wasser nach der Welle drei Schwimmzuglängen Richtung Meer zurückgezogen. Da ich aber damit gerechnet habe, mache ich meinen Weg genüsslich und völlig stressfrei zurück zum Strand… als ich schwankend wieder Boden unter den Füßen habe, muss ich erst meinen Gleichgewichtssinn wieder herstellen, hahaha :D Ich stelle fest, dass ich 45 Minuten im Wasser war und etwa 500 Meter zu meinem Handtuch zurücklaufen muss. Wow. How impressing the ocean is…. 

Hallo, ich bin eine von 10.000.000 Sandkrabben! Krabb Krabb...
Anyway, es war toll! Ich trockne in der Sonne und laufe dann rüber zum Surf Club, wo ich mich zwischen Barry und Judy auf die Terrasse setzen und einen herrlichen Griechischen Salat mampfen darf.



Fast jeden Tag gibt’s irgendein "Highlight", ich werde zu einem herrlichen Chai Tee eingeladen (hab noch nie Chai Tee probiert, das ist ja hammer-lecker!) oder einer White-Chocolate-Swiss-Icecream oder zum Frühstück im Cafè mit Toast & Poached Eggs (endlich habe ich das auch mal probiert!)...... oder Judy bzw. Barry kochen ein superfeines Abendessen und lassen mich über die Schulter schauen (ich weiß jetzt wie Meeresfrüchte-Pasta geht, und es hat mir sehr geschmeckt!), oder feinen Lachs mit einer leckeren exotischen Sauce, deren Namen ich vergessen habe, und Bohnen und Kartoffeln, oder kreative Salate……. Für Sonntag haben die beiden ein „Munchkin-Fest“ organisiert, weil ich unbedingt Munchkin spielen muss (ein Spiel, auf das die Australier wohl ganz heiß sind). Barry hat mir schon mal die Regeln per pdf zukommen lassen und mir empfohlen, sie jeden Tag zu lesen ;) Das kann lustig werden…. 

"Familienfoto" :D - Alex' Birthday im Roman Emperor; nur Judy fehlt leider
because she is taking the picture...
 Gestern habe ich einen Tag in Brisbane City verbracht. Brisbane ist einfach schön!!! Startend in der Innenstadt, wo man durch Tausende von Malls bummeln kann, Straßenmusiker beobachten oder einfach die Leute an sich… dann mit der (kostenlosen) Fähre über den Brisbane River zur Southbank übersetzen, wo ich, obwohl es bereits mein vierter Southbank-Besuch ist, überrascht werde. Überall hängen rote Lampignons, Buddha Birth Day Celebration, extra für mich!!!! Ich freue mich! :)

Happy Birthday Buddha - Greetings from Brisbane!
Mit großer Freude besuche ich meine Nepalese Peace Pagoda und muss sagen, das ist nach wie vor der beste Platz in Brisbane (für mich; nicht unbedingt, wenn man Designerklamotten sucht – dann übersieht man sie nämlich einfach, wie ich gelernt habe ;) ). Ich setze mich auf die dunklen Holzbänke und genieße die Atmosphäre und Energie des schweren Holzes und der vielen Ornamente. Ich kann nicht genau sagen, was mich an diesem Ort so fasziniert; aber er fasziniert mich…..

peace...
Anschließend bummle ich einfach ein bisschen an der Southbank entlang. Es ist so schön, so eine attraktive Stadt, echt mal, ich liebe Brisbane!!! Der Markt ist sogar wieder da, extra für mich ;) Die Stände sind mehr oder weniger dieselben, aber es ist trotzdem toll da durchzulaufen… und zur Krönung des Tages gönne ich mir ein – Dingsbums – ich habe den Namen vergessen… habe schon das letzte Mal gedacht, dass die Dinger sooooo lecker riechen, aber mir damals keins gegönnt. Heute bin ich in der richtigen Stimmung und bereue keinen einzigen Bissen – es ist noch viel leckerer als es riecht! Zimt-Zucker mit knuspriger Hülle und innen yummie-Teig, herrlich. Ich sehe offenbar so glücklich mit diesem Ding aus, dass mich gleich drei Leute ansprechen, wo ich das herhabe :D Haha…. Ich schlendere also honigkuchenpferd-like durch die Gegend und genieße den Geschmack und die Sonnenuntergangsstimmung. 
Obwohl ich es mittlerweile gewöhnt bin, erfreue ich mich doch immer noch
unheimlich am Anblick von school uniforms....
Da es Freitag ist, ist nicht so sehr viel los; die öffentlichen Pools sind fast leer, nur ein oder zwei ambitionierte Schwimmer/Surfer paddeln ihre Runden, und sonst liegt das Wasser ganz ruhig und friedlich da im Spätsonnenlicht, und Möwen und die großen weißen Vögel (Judy taught me they are Ibisse) stehen an den (kunst-)sandigen Ufern und putzen sich…. 
 
Ibis

Und alles schimmert goldgelb und strahlt einen herrlichen Großstadt-going-to-sleep-Frieden aus…. So schön…. Um den Brisbane River gehen allmählich die ersten Lichter an, dann diese paar magischen Minuten, wo die Sonne schon untergegangen ist, aber es trotzdem noch semi-hell ist….

Lampignons & Flowers & Late Afternoon Sunlight...  

Ehe sich das Licht allmählich komplett zurückzieht und einer friedlichen, milden Dämmerung Platz macht…. Ich habe mein „Dings“ komplett verspeist und bummle hinunter zum Anlegesteg, wo ich auf die nächste Fähre warte. 
the day's slowly going to sleep
In der Zwischenzeit ist es komplett Nacht geworden, feine Schleierwolken ziehen über den Himmel, und nur hin und wieder zwinkert ein aufgehender Stern durch die weißgraue Watte… Die Fähre legt ab (okay, ich verzichte auf eine genaue Beschreibung des „Welcome to Brisbane City Hopper! For your safety, we please ask you to listen carefully to the following instructions….” – das würde nur die romantische Stimmung zerstören *g*). Ich klettere aufs Oberdeck und genieße Brisbane at night; habe ich zwar auch schon mal gemacht, aber das tut der Stimmung und der Sicht absolut keinen Abbruch. Diesmal ist die Kamera am Start, aber sie wird es nicht schaffen, alles so einzufangen, wie man das erlebt, wenn man live auf dem Deck steht, der sanfte Abendwind einem durch die offenen Haare streichelt und sich einfach um 360° drehen kann… Außerdem habe ich kein Stativ, es lässt sich also nicht vermeiden, entweder an Lichtstimmung oder an Schärfe ein paar Einbußen zu machen… anyway, ich habe mein Bestes gegeben, ein paar Eindrücke auf Bildern einzufangen ;) 

Ablegen und los!
South Bank Giant Wheel

Stoiey Bridge
Fairytale Glitterland ;)
Sleeping Sailing Boats... (and Stoiey Bridge again)
  Besonders magisch wird das Ganze, als der Mond langsam aufgeht… ja, das haben wir ja bereits gelernt: In Australien geht der Mond auf wie die Sonne. Er schiebt sich als riesige goldglühende Kugel zwischen den Häusern empor, impressive and mighty, wandert allmählich an den Wolkenkratzern nach oben und wird dabei immer kleiner und verändert seine Farbe, bis er schließlich als „normaler“ Mond in silberfarbenem Licht am Himmel steht und die Wolkenfetzen in zauberhaften weißdunstigen Farben besprenkelt. Und natürlich ist Vollmond….

Hello my mesmerizing, silvery friend!
 Thank you Brisbane, you are beautiful!

Samstag, 20. April 2013

What really counts



It’s 5.30 in the morning and I feel like writing a thoughtful blog post. So don’t expect any sensations, great happenings or big actions this time. But you may expect a lot of honesty ;).

Ich bin jetzt den dritten Tag in Brisbane bei meiner neuen Gastfamilie. Judy, Barry und ihr seit gestern 15jähriger Sohn Alex wohnen in (auf ?) der South Side meiner Australia-No-1-City und sind sehr gute Freunde von Linda und David aus Marlo, denen ich anno dazumal die Excellent-Host-Ehrennadel verliehen habe. Meine Abenteuer in Brisbane scheinen von der Natur zu sein, dass sie einfach so passieren, ohne in irgendeiner Form geplant zu sein. Meine erste Begegnung mit Brisbane war keineswegs geplant; jetzt nach Brisbane zu kommen, war es ebenfalls nicht. Jemals nach Brisbane zu kommen, war eigentlich nicht geplant ;) Aber jetzt bin ich wieder hier.

Wie sich das ereignet hat, lässt sich schnell erzählen. Die Besitzer des Reitzentrums, in dem ich zuvor war – God, it feels like ages ago – inklusive so ziemlich allen Menschen um sie herum harmonieren ungefähr so mit mir wie Thunfisch vier Monate nach dem Verfallsdatum mit einer frischen Vanillesahnetorte (mit Kirsche). Es hat einfach von Anfang an nicht gepasst; ich habe das professionell ignoriert, um der ganzen Vorzüge willen : Einreiten von Jungpferden, Ungarische Post lernen, tägliches Galoppieren sowie Spaziergänge am Strand….

Good Bye Glow

Und ich habe das alles sehr genossen, wie sich vermutlich unschwer erkennen ließ. Aber es kam die Zeit, da es sich einfach nicht mehr ignorieren ließ. Also habe ich mir morgens noch einmal „meine“ Glow geschnappt, bin mit ihr, wie so oft, ganz allein zum Strand geritten, habe meinen letzten wilden Galopp am Strand genossen, bin dann „nach Hause“ gefahren, um meine Rucksäcke zu packen und am nächsten Morgen mit Natasha & Freundin zwei Stunden nach Brisbane gereist (sie wollten sowieso dorthin, weil Natashas Freundin noch nie in Brisbane war. Für Transport war also gesorgt). Ich bin übrigens gefahren ;). Was das Autofahren anbelangt, fühle ich mich inzwischen total routiniert „linksrum“. 

Wir verbringen einen schönen Tag in Brisbane mit Shoppen und köstlichem Mittagessen in einer sehr schnuckeligen maritimen Bar am Brisbane River. Wieder einmal bin ich interessiert und amüsiert, wie andere Menschen Städte wahrnehmen. Diesmal sogar sehr amüsiert :D Anyway, ich finde Brisbane immer noch toll, und ich mache das eher nicht so sehr davon abhängig, wie viele „meiner Marken“ ich in teuren Designershops finde ;)

Abends werde ich dann mit meinen Rucksäcken vor einem hübschen Häuschen im Vorort „gedropt“. Meine Rucksäcke haben irgendwie die Neigung, immer schwerer zu werden, je länger ich reise… ich weiß nicht wie das kommt, wo ich doch fast überall irgendwas zurücklasse, was ich nicht mehr brauche…
Ich werde von Alex begrüßt (damals noch 14), der am Halsband einer riesigen, haarigen, schwarzen Dogge hängt ;) Diese Dogge ist ein Tibetian Mastiff und heißt Tashi, der Familie ganzer Stolz. Ich habe vorher nie von dieser Rasse gehört, dachte beim ersten Anblick, Tashi sei ein Neufundländer; vor 4 Jahren, als Tashi geboren wurde, gab es in ganz Australien nur 34 dieser Hunde. Nach dem Abendessen bekomme ich ein „Tibetian Mastiff“-Fachbuch in die Hand gedrückt, um mich noch genauer zu informieren ;) Judy und Barry sind sehr, sehr lieb, herzlich und gastfreundlich zu mir. Ich fühle mich sofort pudelwohl (tibetian-mastiff-wohl?) und willkommen. Hier gelandet bin ich übrigens nicht direkt über helpx, sondern weil Linda mich ihrer Freundin empfohlen hat. Sie hat jetzt nebst der Excellent-Host-Ehrennadel noch eine Rescuing-Angel-Nadel erhalten und ein Forever-Grateful-Zertifikat.

Ich habe sogar einen "Herzlich-Willkommen-Nasenkuss" bekommen,
mit sichtbarem Effekt....
 
...von ihr hier ;)

Ich werde sofort als Gast in die Familie integriert. Weil Barry fleischiges Curry zum Abendessen gekocht hat, wurde extra für mich ein vegetarisches Curry dazugekauft; nach dem Essen schauen Judy und ich uns „Chocolat“ an, weil ich mit dem Film in dem riesigen DVD-Regal geliebäugelt hatte; nach dem Film serviert Judy mir einen total leckeren Gute-Nacht-Kamillentee… am nächsten Tag geht Barry mit mir shoppen und ich darf mir alles aussuchen, was ich gerne esse…. Ich arbeite auch ein bisschen, fege den Outdoor-Entertainment-Bereich, jäte Unkraut (jeeede Menge Unkraut zum Jäten da!), beschnippele Pflanzen und gehe mit Tashi spazieren, weil Tashi ein bisschen dick ist und mehr Bewegung braucht… (Tashi sieht keinen Sinn in Spaziergängen, die über 200 Meter von zu Hause weg führen. Sie sagt dann einfach „Du nö, also das geht mir zu weit.“ Und streikt. Ich habe sie also die letzten zwei Kilometer hinter mir her geschleift, „come on, you - need – some - excercise – you – heavy – animal…“ Hahaha). 

An Alex‘ 15. Geburtstag gehen wir abends im „Roman Emperor“ essen und ich genieße ein köstliches Vegetarisches Risotto mit Oliven, halbgetrockneten Tomaten, Paprika, Tomatensauce und Parmesan – yummie – und weil ich so gut gelaunt bin, mache ich der schüchternen, sehr süßen Kellnerin ein (ehrliches) Kompliment, und sie freut sich total und ich freue mich auch. Wieso machen wir das eigentlich nie? Wenn man jemanden auf der Straße sieht, den man hübsch findet – oder an dem man irgendwas gut findet – wieso geht man dann nicht hin und sagt es demjenigen? It can so brighten up one’s day! Als wir das Restaurant verlassen haben, sehe ich von außen durchs Fenster, dass die Kellnerin strahlend wie ein Honigkuchenpferd ihre nächsten Kunden bedient. Das war’s doch wert ;)

Überhaupt, ich habe meine Lektion gelernt. Eine Lektion, die in der Theorie jedem klar ist, aber die praktisch, aus dem echten Leben gegriffen, erst noch in mir sinken musste. Es sind nicht die Dinge, die man tut, die einen glücklich machen. Klar, am Strand zu galoppieren war ein großer Traum von mir, und ich bereue nichts ;). Aber was mir wirklich geblieben ist, wo ich spüre, dass mein Herz warm wird und vor Freude schneller pocht – das sind die Menschen, die ich getroffen habe. Zu sehen, zu fühlen und zu erleben, dass es ganz einfach so wunderbare Menschen auf dieser Welt gibt, die einen wertschätzen und respektieren, nicht für das, was man tut, sondern für das, was man ist – das ist glaube ich das Schönste und Bereicherndste, was ich während meiner Reise gelernt bzw. begriffen und erlebt habe. Das hat all meine Prioritäten verschoben und mir gezeigt, worauf es wirklich ankommt… und ich bin am allermeisten happy und grateful for that. So everybody back home or whereever, feel embraced and valued for who you are. :)

Samstag, 13. April 2013

Strand. Pferd. Und manchmal Sonne.



Nachdem ich so viel liebes und motivierendes Feedback für diesen Blog bekommen habe, mache ich mir gerne die Arbeit und setze mich nochmal hin :)



Es ist definitiv einfach klasse hier. Das Wetter tendiert zwar sehr zum Eklig-Sein und es kann schon passieren, dass es tagelang hintereinander nur schifft… und zwar so dolle, dass man echt gar nix draußen machen kann; man wird regelrecht erschlagen vom Wasser. Dann hilft nur drinnen einkuscheln und einen schönen Film schauen… oder Emails schreiben… oder meinem blauen Fisch beim Fischfutter-Essen zuschauen (ihm scheint es gut zu gehen, ich glaube das Kakerlakengift hat ihn verschont)… oder Jabbie der Katze, wie sie eine unglaublich süße Schmuseattacke auf Golden Retriever Breeze startet, die davon gänzlich unbeeindruckt bleibt :D Das Wetter scheint uns alle ziemlich harmoniebedürftig zu machen.

Got yah, Jabbie!
Wenn dann aber mal die Sonne scheint, dann ist es gleich ein richtig toller Sommertag! Das heißt, früh aufstehen und raus zu den Ponys! Karen hat ein rotierendes System für mich bzw. „meine“ Jungpferde erfunden, damit alle mal dran kommen, und so bin ich fleißig am Reiten und Longieren… Meine „Hauptpatienten“, die ich fast täglich versorge, sind Ash, ein dreijähriger Vollblutwallach, der noch lernen muss, wie man einen Reiter richtig ausbalanciert (und ich muss lernen, wie man dieses wackelige Schiff steuert). Dann Matilda (herrlicher Name), eine proppekugelrunde Percheronstute, auch erst drei, die „niemand so richtig eingeritten hat, wir haben uns einfach draufgesetzt“ – in Folge ist das Tierchen zu einem unkontrollierbaren, rollmopsigen 700kg-Riesendampfschiff mutiert, das ich jetzt irgendwie wieder steuerbar machen soll („We want her nice and soft!“). Ähm jap! :D Dann gibt es noch Jazz, sie ist noch sehr Baby, grade erst 2; ich darf schon vorsichtig ohne Longe auf ihr traben und manchmal spontan ganz ganz schnell galoppieren *help*
Fotos folgen hoffentlich demnächst.


Und zu guter Letzt ist da Glow, auch erst vier, eine sehr feine Warmblutstute, die bereits als Voltigierpferd verwendet wurde, aber nur aus einer Notlage heraus, weil kein anderes da war, und eigentlich sollte sie doch Dressur lernen, aber durch das viele Longieren kann sie jetzt nur auf einer Hand galoppieren und verwirft sich ganz schrääääglich. Macht aber Spaß mit ihr dressurlich zu arbeiten! Sie ist auch schon ganz prima am Strand, galoppiert sogar in die herandonnernden Wellen. 

Dressurtraining am Strand... besser als aufm Reitplatz, finde ich ^^
Man muss aber trotzdem noch sehr, sehr vorsichtig mit ihr sein; ich wusste nicht (woher auch) was Strandritte mit jungen Pferden für Aufgaben mit sich bringen! Als ich meinen allerersten Strandritt auf Strawberry Dan genießen durfte, habe ich schon gemerkt, dass aus Pferdeperspektive alles viel wilder und schwummeliger aussieht, und einem wird ein bisschen schwindelig, weil sich der Boden die ganze Zeit bewegt (es sieht zumindest so aus, weil die Wellen erst gen Ufer drücken und dann zurück ins Meer ziehen). Mit jungen Pferden, die das zum ersten Mal sehen, ist allerdings alles noch viel übler… erst dachte ich, ich werde seekrank und muss mich gleich übergeben, denn die Babys sind das natürlich auch nicht gewöhnt und schwanken meterweit hin und her. Klingt erst mal lustig und sieht auch so aus, kann aber auch blöd werden, wenn das Reittier das Gleichgewicht verliert und einfach umfällt. Habe mir inzwischen selbst beigebracht, immer geradeaus auf den Horizont zu schauen, das hilft zumindest, selbst noch zu kapieren ob man geradeaus reitet oder seitwärts, und man kann versuchen, das schwankende Pferd ein bisschen auszubalancieren. 

Ja, Glow, Wellen machen "WWWWWUSCH!"
Ansonsten sind Strandritte einfach das Genialste, was man sich vorstellen kann. Durch die donnernden Wellen zu traben (Galopp geht ab einer bestimmten Tiefe nicht mehr), dabei klatschnass zu werden, mit dem Ozean zu spielen, Sonne von oben, kühl von unten, und nicht vergessen das Pferd auszubalancieren, vor allem wenn das Wasser zurückzieht…. Es ist gigantisch, gigantisch, gigantisch mega-schön :) Meine Mundwinkel sind einfach den Hauptteil der Zeit an meine Ohrläppchen getackert. Jap.


 


Dann verschwitzt und stinkend nach Hause kommen, so wie sich das für Reiter im Sommer gehört; zack, in den Bikini schlüpfen und platsch, in den Pool! Härrlich.

Der obligatorische Swimmingpool (gehört in jeden Haushalt ;) )
 Irgendwann mache ich mir dann meistens einen Salat, und/oder ein Mango-/Bananen-/wasdasHerzbegehrt-/Sojamilch-Smoothie, und trockne noch faul in der Sonne… 

Yummie Yummie Yummie....
 Nachmittags gibt’s nach wie vor die Option des Strandspaziergangs mit Bob und Breeze, und die nutze ich auch fröhlich und exzessiv (Mein neuer Border-Collie-Freund Bob liebt mich… er schläft nachts jetzt immer vor meiner Zimmertür und kommt nachmittags meistens zu mir, um lieb zu fragen, ob wir wieder zum Strand gehen). Diese Spaziergänge sind auch an regnerischen Tagen äußerst cool; seit ich hier bin, habe ich jetzt sage und schreibe viermal einen wunderschönen Regenbogen überm Ozean gesehen! Greetings from the loving universe.


So, das war die Kurzfassung. Ich glaube, ich brauche nicht mehr zu betonen, wie happy ich bin ;) Grüße aus dem Regenbogenland!