Donnerstag, 31. Januar 2013

Horses and the City

Considering horses: Ich habe noch ein weiteres Baby dazubekommen, allerdings erst 3 Tage vor Abreise (without any comment). Eine sehr süße, schon fünfjährige, aber vollkommen baby-hafte Stute namens „Aron“ (ja, Stute). Am ersten Tag war sie ein vollkommenes Wildpferd, hat sich auf ihrer riesengroßen Koppel nicht einfangen lassen und war unglaublich nervös… außer einem Join-Up und ein bisschen Body Language und Longieren am Bodenarbeitsstrick im Round Pen habe ich mich nichts getraut ;) Jetzt, am dritten Tag (und an meinem letzten) durfte ich sie schon mit Trense, Longiergurt und Dreieckszügeln auf dem Platz longieren. Sie ist sehr süß! Sehr unbedarft; und nach anfänglichem starken Misstrauen jetzt schon sehr vertrauensvoll und strebsam. Leider wird sie jetzt wieder monatelang auf der Koppel stehen, bis wieder ein neuer Helpxer kommt, sie wieder versucht einzufangen und dann wieder irgendwas Verwirrendes mit ihr anstellt. Bill scheint allerdings momentan keinen Helpx-Nachschub zu haben. Seine tollen Pferdchen bekommen von mir jedenfalls alle einen Knutscher auf die Nase und die besten Wünsche für die Zukunft...

"Mein Baby" Cyclone, erst 3 Jahre alt, lernt was vorwärts-abwärts heißt

Alles noch ein bisschen eirig...

...aber schon einigermaßen steuerbar!

Mein "Projekt" Cyclone ist inzwischen so gut geworden! Ich bin ein bisschen stolz auf ihn (und mich)… als ich ihn zum ersten Mal geritten bin, war er vor allem im Trab vollkommen unkontrollierbar, konnte nur einige Tritte traben und musste dann mangels Kraft, Balance und Koordination durchparieren, und an den offenen Zirkelseiten hatte er was von einem nicht mehr steuerbaren Dampfschiff. Hals fallen lassen ging gar nicht im Trab, alles viel zu lang und zu schlaksig… 

Mein knuffiges Dampfschiff

Jetzt versteht er im Trab trotz der leicht gummiartigen Hinterbeine immerhin schon grob, worum es geht, und ich möchte mal vorsichtig behaupten, dass er (neben Goldy natürlich *g*) das beste Pferd auf Hollybrook Stud ist. Immerhin weiß er puncto vorwärts-abwärts jetzt mehr als seine vierbeinigen Kollegen. Natürlich ist er nur der Beste, bis er Rennen gegangen ist, dann wird er genauso verzockt sein wie alle anderen. Und Bill will ihn relativ bald auf den Trek schicken, er ist ja immerhin „schon“ 3 Jahre alt. Armer Knuffel. Am liebsten würde ich ihn einpacken, aber mein Rucksack ist eh schon gestopft voll, da hat kein Pferd mehr Platz.

Und die Gummi-Hinterbeine aktivieren ;)

An unseren beiden freien Tagen haben wir übrigens Melbourne City unsicher gemacht :) Mit der Tram sind es von Diggers‘ Rest aus 40 Minuten bis Stadtmitte, d.h. Bill hat uns zur Station gefahren (wir sind eigentlich in Coimadai, falls jemand das Gefühl hat, sich das in Google Maps anschauen zu wollen). Melbourne kenne ich ja nun schon von unserem fabelhaften New Years‘ Eve, dem vielleicht spektakulärsten Silvester, das ich bisher erlebt habe; aber bei Tag ist es natürlich gaaanz anders…

Man kann super shoppen, sowohl in der Innenstadt als auch in „Harbour City“, einem Outletcenter, das in der Tat eine ganz eigene Stadt ist. Durch den City Loop fährt bis achtzehn Uhr tagsüber eine kostenfreie „City Loop Tram“, hauptsächlich natürlich für Touristen, und man kann überall zu- oder aussteigen. Eine sehr gute Verwendung für uralte Straßenbahnen, denn Geld kann man für eine Fahrt in den ruckeligen, heißen, lauten Dingern wohl kaum noch verlangen ;)

Wir schauen uns die Royal Gardens an, zumindest einen Teil davon – superschöne, gepflegte Botanische Gärten wie im Zoo; sehr friedlich, mit Seen und vielen internationalen Pflanzen. Für eine Flora dieser Art müsste man in Deutschland ein „Tropengewächshaus“ bauen… hier in Melbourne haben das die Leute vor der Haustür. Dann gibt es noch den/die Yarra, der der Stadt den typischen Fluss-Stadt-Charakter gibt. Ruderclubs en masse, Jogger, Flussrundfahrten auf Dampfschiffen. Ich finde ja, man sollte Dampfschiffe umtaufen in Rauchschiffe. Was die da in die australische Luft blasen, kann definitiv nicht gesund sein und sieht auch nicht so aus…

Rauchschiff beim Skyline-Verschönern :P

In Chinatown stoße ich vollkommen überraschend aufs „Hofbräuhaus“ – sehr witzig, die Speisekarte komplett deutsch bzw. bayrisch und wirklich alles drauf, was man im Hofbräuhaus auch bestellen kann… 

Das "Melbourner Hofbräuhaus", im Hintergrund Chinatown
Wir essen dennoch lieber in Chinatown bei einem überraschend günstigen Koreaner, der ein super Buffet zaubert… herrlich! Ich bin ein großer Koreanisch-Fan geworden, mag die scharfe, würzige Art und die Tausenden von Kleinigkeiten, die man serviert bekommt. Salate, gewürztes Gemüse, hier ein bisschen, da ein bisschen… :) Mjammi!

Chinatown ist toll – ich war noch nie in irgendeiner Stadt in Chinatown. Man bekommt schon ein ziemlich chinesisch/japanisches Gefühl, wittert den Duft der östlichen Kulturen… das reizt mich ja übrigens auch noch sehr ;) Die Menschen sind unheimlich höflich, zuvorkommend und sanft, die Frauen sehen aus wie Schaufensterpuppen oder wie aus einem Manga-Comic entsprungen. Unglaublich feminin, zart, weißhäutig mit der typischen Porzellanhaut und mit überall Rüschchen und Stickereien und Ornamenten und Schleifen und Seide drumrum. In die chinesischen Läden reinzulaufen macht auch großen Spaß; der ignorante Schwabe nennt das „Ramsch“, was dort verkauft wird, aber irgendwie ist es auch spannend und faszinierend und Teil einer riesigen Kultur, die von sowas lebt.

Melbourne, Chinatown

In Downtown bin ich sogar beim Shopping erfolgreich – inspiriert von den australischen und östlichen Damen kaufe ich mir ein sehr feminines Flattertop. Wenn mal wieder die Sonne scheint, werde ich es ausführen und für euch fotografieren :) Ach ja, und natürlich kaufe ich Reismilch, die ich in der Sonne am Yarra-Ufer genieße.

Wir schauen auch in die National Art Gallery am Hafen, wo mich insbesondere ein interaktives Kunstwerk total fasziniert. Ein total abgedunkeltes Zimmer, wo Lichtformen in den Raum projiziert werden und mit Rauch aufgeblasen werden, sodass das Licht noch eindrucksvoller strahlt. Man kann dann durch die Lichtwände laufen, wenn sie senkrecht sind, oder auf- und abtauchen, wenn sie horizontal sind, und tolle Schatteneffekte erzeugen und mit dem Licht und dem Rauch spielen. Macht unheimlich Spaß zu zweit, und ist eine sehr faszinierende Erfahrung. Hat sich definitiv gelohnt!

Kathi macht Kunst

Vor der Art Gallery bewundern wir noch die clevere Idee eines lokalen Künstlers, die Stadtbäume „anzuziehen“ – er will nach und nach alle Bäume Melbournes in Strickmuster kleiden und ich muss sagen, das sieht ziemlich originell aus und gibt der Gegend einen besonderen Flair. Und die Leute bleiben stehen, freuen sich und fotografieren. Wie ich ;)

Fazit: Es macht sooo viel Spaß, die großen Städte zu erkunden! Erst Auckland, dann Adelaide, dann Melbourne – ich werde noch ein richtiges Stadtkind…

Morgen früh verlassen wir übrigens diesen Ort. Es tut mir Leid um die Pferde, insbesondere meine Babys Cyclone und Goldy, aber es ist auch gut zu gehen, weil man sicherlich bessere – fairere – Hosts als Bill finden kann. Freue mich schon auf unsere nächsten; morgen 5 1/2 Stunden mit Bus und Tram gen Osten, und schon sind wir wieder am Ozean! Andrew erwartet uns morgen Abend an der Bushaltetselle in Marlo, Gippsland.

Freitag, 25. Januar 2013

The Big Racehorse Business



Wenn Pferde am Start sind, kehrt der Alltag besonders schnell ein... so kommt es mir jedenfalls vor. Ich kenne die wichtigsten der 33 Pferde, weiß, was ich mit welchem Kandidaten arbeiten muss, aber die Hälfte der Pferde ist sowieso platt oder (noch) nicht reitbar. 

Bill hat eine Menge junger Pferde, die er größtenteils selbst züchtet, und mit denen er seine Philosophie testen möchte („Wenn ich einem jungen Pferd Dressurgrundlagen beibringe und es dann auf die Rennbahn schicke, wird es sich nach seiner Rennkarriere innerhalb von 2 Tagen wieder an die Dressurgrundlagen erinnern und als normales Reitpferd nutzbar sein.“). Ich finde den Ansatz nicht dumm, verstehe aber in erster Linie nicht, warum man Pferde überhaupt auf die Rennbahn („Trek“) schicken muss (Ja, ok, gut: PREISGELD.). Mit den größtenteils 6- bis 9jährigen Pferden, die ihre Rennkarriere beendet haben, versucht Bill dieses von ihm so genannte „Racehorse Outplacement Programm“, kurz ROP, zu manifestieren. 

Das Problem ist nur: Die Pferde, die auf dem „Trek“ waren, sind alle a) bescheuert und b) platt. Mag sein, dass sie sich teilweise an ihre Dressurgrundausbildung erinnern (manche hatten auch keine, wenn sie älter sind als Bills Programm), aber sie haben trotzdem alle einen eingebauten Brain-ON/OFF-Schalter, den man umlegen kann – insbesondere durch Galopparbeit. Außerdem gehen sie meistens innerhalb weniger Tage nach Wiederaufnahme der Dressurarbeit lahm. Ich weiß nicht, was Bill vor uns für helper hatte, aber alle Pferde, die ich unter dem Sattel habe, wurden vor mir eine Zeitlang überhaupt nicht oder sehr schlecht geritten – das heißt, ich arbeite sie weich, das dauert ein paar Tage, dann haben sie meistens einen oder zwei richtig gute Tage, wo ich denke „Jippie, es hat sich gelohnt“, und dann sind sie lahm. 

Was Bill so vom Renngeschäft und vom Trek erzählt, erklärt aber auch alles – und ich höre mir ja alles relativ vorurteilsfrei an. Fazit nach vorurteilsfreiem Anhören: Ich verstehe diese Rennerei nicht und halte das Business im Großen und Ganzen für Tierausbeutung und definitiv nicht pferdefreundlich (jaaa, mag sein, dass es ein oder zwei Leute in Australien gibt, die Pferde freundlich, geduldig und vernünftig trainieren, aber die sind definitiv die große Ausnahme!). Ich verstehe auch nicht, wie man seine Pferde in irgendwelche Ställe schicken kann, wo Jockeys pro Ritt fünfzehn Dollar bekommen und daher 4 Pferde pro Stunde reiten – zack, zack, zack. Resultierend daraus haben die meistens Pferde, die vom Trek zurückkommen, irgendwelche Verhaltensschäden (wir haben zB einige Steiger), weil sie sich vor Schlägen fürchten. In den verschiedensten Situationen flippen sie einfach aus, z.B. beim Betreten von anderem Untergrund (erinnert sie an das Betreten der Rennbahn, wie Bill sehr wohl weiß). Ich verstehe auch nicht, wieso in Victoria nur auf der linken Hand geract wird – all unsere „Rennveteranen“ können nur geradeaus, auf der Vorhand und linksherum galoppieren und sind meistens dann auch vorne links lahm (trotz ihrer eventuell vorhandenen Dressurgrundausbildung). 

"Liam", auch ein Racehorse-Outplacement-Kandidat - nach ein paar Tagen
ging er richtig gut, dann war er lahm :P (...das fünfte Pferd, das nach
ein bisschen Arbeiten nicht mehr ging)
Im Grunde geht es also beim Reiten dieser Pferde nur darum, die seelischen und physischen Schäden, die sie durch ihre Rennkarriere davongetragen haben, auszubügeln oder zumindest zu minimieren. Am meisten genieße ich aus diesem Grund meine beiden „Babys“, die noch vollkommen unbedarft und unverdorben sind – der dreijährige „Cyclone“ und der zweijährige Hengst „Goldy“. Cyclone kann schon geritten werden, er hat ein vollkommen naives und liebes Gemüt und ist nicht auffallend schlau, aber unglaublich knuffig. Er gibt sich auf jeden Fall Mühe ;) Leider soll er demnächst auf den Trek... ich lasse das nicht an mich heran, was soll ich auch machen; schade ist es trotzdem um ein junges, gesundes, friedfertiges und dressurbegabtes Pferd. So friedfertig wie der ist, wird der eh nix gewinnen... kann ihn mir schon auf der Rennbahn vorstellen: „Holla, holla, wo wollt ihr denn alle hin?“ Und dann wird er wahrscheinlich von seinem 15-Dollar-per-Ride-Jockey verdroschen („Run, you idiot!“) Seufz.

Ponyreiten mit Schutzweste ;)
Der kleine Goldy kann noch gar nichts; wir haben ihn gerade erst an den Reiter gewöhnt. Er ist ein superhübscher 2010er-Fuchshengst, meiner Meinung nach eins von Bills besten Pferden, und hat einen super Charakter (Motto: Bei Unsicherheit einfach stehen bleiben). Macht Spaß mit ihm zu arbeiten. Bill hat offenbar schon erkannt, dass meine Ideen und Vorschläge öfters ganz gut fruchten, und ich glaube er schätzt mich auch reiterlich, jedenfalls lässt er mich (nach sinnvoller Begründung und Erklärung) meistens das machen, was ich für richtig halte. Und das funktioniert auch ganz gut ;)

Goldy versteht noch nicht ganz, was ich da oben will...
...laaaaangweilig!
Wenn man ein bisschen auf Bills Cyberhorse-Website stöbert, bekommt man ein Gefühl dafür, wie viele verschiedene Helpers/Volunteers und somit verschiedene Kenntnisstände die Ex-Rennpferde nach ihrem Rennkarriere-Schaden noch ertragen müssen... die beste Re-Trainings-Methode bzw. Schadensbegrenzung ist das sicherlich auch nicht... ob man solche Pferde in Australien wirklich noch verkauft bekommt? Wen’s interessiert, das ist Bill’s Website: http://rop.cyberhorse.com.au/


Ich versuche das ganze als Lern-Erfahrung hinzunehmen, denn lernen tu ich auf jeden Fall von den Pferden, auch wenn sie gestört sind... und die gefährlichen Pferde, die z.B. nur auf zwei Beinen unterwegs sind, reite ich einfach nicht (mehr) ;) Dazu ist mir mein Leben viel zu wertvoll!

Sonntag, 20. Januar 2013

Horsey life routines...

Inzwischen hat sich alles ganz gut eingespielt hier. Morgens und abends wird gefüttert, was ein relativ großer Act ist, da die Koppeln der Pferde teilweise nur durch 15minütige Fußmärsche zu erreichen sind. Zwischendurch wird gegessen und ansonsten den ganzen Tag geritten - yeeeha! I'm back on horseback! :)

"Cherubiny", 7 Jahre alt, Ex-Racehorse
Ganz gut, dass jeder helpxer seine "Projektpferde" bekommt; das sind teilweise Ex-Racehorses, die nicht verstehen, warum jetzt plötzlich nicht mehr geract wird und denen man nur sehr geduldig Dressurgrundlagen beibringen kann. Teilweise sind es auch 3jährige, die Bill demnächst auf die Rennbahn schicken möchte, aber er hält es für klug, ihnen eine gute Grundlagenausbildung zu geben, damit sie sich nach ihrer Rennkarriere eventuell daran erinnern. Und dann hat er noch ein paar 2jährige Hengste im Programm, die wir an Sattel und Reiter gewöhnen und langsam anreiten. Ganz prima für mich, ich lerne eine Menge (aber man lernt ja irgendwie immer, wenn man mit vielen verschiedenen neuen Pferden in verschiedenen Ausbildungsständen arbeitet). Und die Rennpferde sind definitiv eine interessante Herausforderung...

Am besten finde ich meinen stylischen Reithelm :D :D :D

Ich mache also ein bisschen "Reiterferien" hier, genieße die typischen Stall-Routinen mit allem Drum und Dran und vollkommener sowie willkommener Erschöpfung am Abend, viel Staub, viel Schweiß und ein paar meiner Reisekilos habe ich auch schon wieder abgenommen *g* Mit dem Wetter komme ich auch langsam besser klar, nur mittags ist es meistens einfach so heiß, dass man echt nicht weiß was tun und wohin... wir machen von halb eins bis drei oder vier immer Mittagspause, bei 35 bis 45 Grad nicht ohne Grund - drinnen kocht die Luft und draußen sticht die Sonne, und die ist wirklich extrem aggressiv und macht die Haut kaputt. Nix mit friedlich-freundlich ein bisschen bräunen... die besten Strategien sind (trotz kochender Luft) drinnen bleiben, sich in nasse Handtücher einwickeln oder eiskalt duschen, aber da wir mit dem Wasser sparsam umgehen müssen, ist Duschen nicht so oft drin (und nachdem Laszlo vorhin beim Dornenbusch-Raushacken eine Wasserleitung zerhackt hat, aus der jetzt kontinuierlich Wasser sprudelt, wird der Wasservorrat wahrscheinlich eher noch schneller zur Neige gehen... war auch nicht ganz schlau von Bill, ihn nicht zu informieren, dass unter dem Dornbusch, den er raushacken sollte, eine Hauptwasserleitung liegt, haha...)

Kurzum, ich habe alles, was ich mir vor meinem Abflug von Australien gewünscht hatte: Hitze, Staub und Pferde :) Und mit den "paar kleinen" Extra-Features, die jetzt noch dazugekommen sind, ist alles einfach noch viel genialer *glücklichgrins*!


Donnerstag, 17. Januar 2013

Hot, hot, hot!

So, wir haben jetzt den 2ten Tag im Reitzentrum westlich von Melbourne hinter uns gebracht. Travelling was perfect and comfortable; ferry, bus and airplane... diese Kombination hat meinen Gleichgewichtssinn vollkommen aus der Bahn geworfen, und noch spätabends bin ich beim Auspacken in unserem neuen Zimmer gegen Fenster getaumelt und gegen Schränke gerannt (nein, ich habe nichts Seltsames gegessen oder getrunken!).

Inzwischen sind 4 deutsche Mädels hier, including myself, und Laszlo und Bill, unser Host, sowie Flash, das ist Bills Hund, und 34 Pferde. Die meisten sind Ex-Rennpferde, die im Rahmen eines speziellen Equestrian Programs zu Dressurpferden umgeschult werden. Das Anwesen ist hübsch, aber alt und staubig. Und es gibt Millionen von weißen Kakadus mit gelben Kämmen und Gelb unter den Flügeln, die sind großartig (und morgens extrem laut). Ich würde gerne viel erzählen, aber ich bin so träge, dass ich mich nicht bewegen möchte; auch nicht meine Finger auf der Tastatur.

Diese Kakadus schwirren hier herum wie Tauben
Wir hatten seit gestern Mittag kein Wasser mehr; das ist in Australien ein gängiges Problem, weil Wasser unendlich teuer ist und somit die meisten Privatleute ihr eigenes Wassersystem installieren, das aber nicht immer reibungslos funktioniert... und es ist einfach nur unglaublich heiß! Unglaublich, wirklich. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so eine Hitze erlebt (und wir sind noch relativ südlich; im Norden ist es noch viel heißer)... Heute waren es fast 45°C, und dazu kommt ein starker Wind; wenn man aus dem Fenster schaut, denkt man eigentlich, es müsste erfrischend sein, weil Wind - aber der Wind fühlt sich an, als wäre man zu nahe an ein Lagerfeuer herangerückt, der macht alles nur noch schlimmer... nix erfrischend, nix... so ohne Wasser... und somit habe ich eine sehr stinkige und dreckige Nacht verbracht, nachdem ich gestern drei Vollblüter geritten bin... meine Hautfarbe hat sich um mehrere Nuancen verdunkelt... kein Wunder, wenn man in der prallen Sonne versucht ein Rennpferd davon zu überzeugen, dass man auch die kurze Seite des Reitplatzes im Galopp bewältigen kann, wenn man sich ein bisschen "zusammenreißt"... Naja, aber Reiten ist wirklich fast unmöglich bei dieser Hitze. Man braucht nur mit dem kleinen Finger zu zucken, und schon hat man Schweißausbrüche; und die Hitze kämpft gegen jede Bewegung an wie eine dichte Wand aus Watte. Nun ja, wir haben jetzt wieder Wasser, ich habe noch nie eine Dusche so sehr genossen (jetzt nach der Dusche ist meine Haut auch wieder zwei Nuancen heller *g*). Und jetzt ist mir schon wieder heiß... ich hoffe dass es irgendwie möglich sein wird zu schlafen, ohne zu schmelzen. Wir werden sehen...

Soviel dazu, sorry, ich bin einfach viel zu träge um mehr zu schreiben ;)

Sonntag, 13. Januar 2013

Von Kängurus und Koalas



"Komm Laszlo, wir machen ein Foto mit
diesem Huhn für den Blog, damit alle sehen,
was für nette Hühner ... AUTSCH!"
Viel Neues gibt es aus dem Paradies nicht zu berichten, es ist und bleibt paradiesisch…während Südaustralien brennt, ist es hier auf Kangaroo Island einfach nur idyllisch, das Wetter gemixt (an manchen Tagen sogar Lange-Hose-Wetter) und der Lifestyle nach wie vor super! Die Arbeit besteht aus dem Füttern von Hühnern (Perry hat die verrücktesten Hühner, die ich je getroffen habe – zutraulich wie Hundebabys!), Reinigen von Luxushäusern und größtenteils aus dem Beseitigen von Fire Hazards; trockene Blätter, trockenes Holz, trockenes Glas massenweise… Beseitigen ist vielleicht der falsche Ausdruck, wir schleppen das Zeug nur an Stellen, wo es eher brennen darf als in der Nähe der Häuser ;)

 Nach der Arbeit kann man schön Mittagessen kochen… wir sind inzwischen komplett selbst verantwortlich für unsere Mahlzeiten, was ziemlich genial ist! Ich mag die englische Art nicht so doll, mittags „ein bisschen“ zu essen und abends dann „richtig“, und jetzt machen wir es so, wie wir wollen; mit viel frischem Gemüse und Obst und vegetarisch… ich bin total happy so, ich glaube, ich werde Vegetarier. Brauche kein Fleisch!


Nach leckerem Mittagessen stehen Aktivitäten zur Auswahl wie an den Strand laufen, Gitarre spielen (ja, ich habe wieder eine Gitarre am Start!), schwimmen, schnorcheln, bodyboarden (witzig!), sonnenbaden, Sandwettrennen veranstalten, Fischerboote begrüßen und schauen, was heute so gefangen wurde (innerhalb einer Woche kennt man praktisch jeden, der von Snellings Beach aus mit dem Fischerboot rausfährt)… 

Mein erstes Mal mit Gitarre am Strand :D

Traumstrände satt... und kein Mensch da...
Wir sind oft mit irgendeinem Auto unterwegs und kennen bereits die ganze Insel (no big deal, either)… Schöne Sandstrände an der ganzen Nordküste, noch schönere Strände an der Südküste, wilde, zerklüftete Felsenstrände an der Westküste, Leuchttürme, rotstaubige Straßen, Gummibäume… ich liebe Kangaroo Island! Überall grasende Känguruherden, Wallabies, die farbenprächtigsten Papageien und Kakadus, die man sich vorstellen kann, und wenn man Glück hat, Possums und Koalas. An der Südküste kann man wundervolle Felsformationen sehen, Traumstrände wie aus dem Bilderbuch und Robben und Seehunde.

Kangaroo Island, South Coast - that's life!

Wenn man genau schaut, kann man im Vordergrund den Robben-Swimmingpool sehen ;)

"Was bist du denn?"
Besonders erwähnenswert finde ich die nächtlichen „Pipigänge“ in den Busch… das ist absolut magisch (also weniger der Akt an sich, aber die Nächte)! Der Sternenhimmel ist hier unglaublich, ich glaube das hatte ich schon erwähnt… nicht nur, dass man Millionen von Sternen sehr klar sieht, der Himmel an sich wirkt auch unendlich weit und dreidimensional (nicht nur nachts, auch tagsüber)… dazu ist es relativ mild, nur ein kühler, frischer Meereswind… und nachts kommen die Wallabies und Kängurus und grasen direkt vor unserem Haus, vor allem die Wallabies sitzen da wie Kaninchen, dicht an dicht, gestern Nacht habe ich 32 gezählt… die kommen alle vor unser Haus, weil da das einzige grüne Gras weit und breit wächst (weil Perry es mit dem Rasensprenger bewässert). Und in der Mitte ein fettes Känguru, von dem die Kleinen alle ihren Sicherheitsabstand halten ;) Es macht also richtig Spaß, nachts in die Büsche zu gehen… Man hört den Ozean unten am Strand donnern (nachts windet es etwas mehr, daher sind die Wellen höher), die Wallabies das Gras aus dem Boden rupfen und gelegentlich hoppelt eins ein paar Meter weiter, um eine bessere Fressstelle zu finden… diese Nacht wurde ich ausgiebig von einer Wallabie-Mama mit Baby im Bauchbeutel betrachtet ;)

Und noch ein paar Touri-Fotos: Ich mit Kängurus...

... und ich vor den groß angekündigten "Remarkable Rocks"
(Nein, wir haben uns nicht über andere Touristen lustig gemacht) :D

Jaja… Morgen heißt es leider schon wieder Abschied nehmen… aber die nächste Station wird sicherlich auch gut werden; ein Reitzentrum 50 km westlich von Melbourne…

Jetzt genieße ich aber meinen letzten Tag auf dieser wunderbaren Insel! Bye Bye everybody! 

Freitag, 4. Januar 2013

Paradise Lifestyle



Gosh, I so love being here! Nach Australien zu kommen war die beste Entscheidung ever! Irgendwie hatte ich das die ganze Zeit im Gefühl – Neuseeland ist eine wunderschöne Insel, keine Frage, und all die Vulkane und Geysire und Glühwürmchen und Regenwälder sind sehr aufregend, und herrlich, und faszinierend, und die Landschaft ist beeindruckend und Herr-der-Ringe-like und insgesamt sehr lieblich und idyllisch und grün… aber ich mag es einfach heiß, staubig und wild :) Gott, es ist so schön hier, und ich fühle mich so wohl und zuhause, das kann man gar nicht mit Worten beschreiben. Die Wiesen sind ausgetrocknet und strahlen in herrlichem Gelb gegen den bislang stets makellos babyblauen Himmel, dazu überall Gumtrees in ihrem olivgrünen, bräunlichen Charme und das Meer, türkisgrün bis dunkelblau glitzernd, an strahlend weißen Sandstränden! Oh oh oh, ist das schön…
In dem kleinen Haus links unten wohnen wir... ca. 5 Minuten zu Fuß von Snelling Beach
Die Brise riecht nach diesem typisch mediterranen Duft von trockenen Gräsern in der Sonne und Pinienaroma, gemischt mit einer feinen salzigen Ozeanmarke, es ist herrlich warm (so Mitte dreißig bis vierzig Grad), die Luft ist erfüllt vom Gezwitscher und Krächzen der Papageien (hier gibt es unglaublich viele! Um genau zu sein, habe ich noch keinen „normalen“ Vogel gesehen, immer Papageien und Kakadus) und natürlich vom Rauschen des Ozeans unten am Strand… Draußen trifft man ständig auf Kängurus und Wallabies (die sehen aus wie Kängurus, sind aber kleiner) und Possums… und ich weiß, es mag verrückt klingen, aber ich genieße es sogar, wieder sehr bewusst und wachsam durch das hohe trockene Gras zu gehen, nachts beim Pinkeln im Busch viel Lärm zu machen und die Schuhe auszuklopfen, bevor ich sie anziehe. Schlangenalarm :D Und tolle Käfer gibt es auch, große, brummende Käfer in faszinierenden Farben und Formen, und Tausendfüßler, die beißen, und Grillen, die extrem laut sind und klingen wie alte Fahrräder im Leerlauf (tacktacktacktacktack….) und nach wie vor diese extrem aufdringlichen australischen Fliegen, die einem ungefragt in die Augen und die Nase krabbeln und sich wirklich schwer abschütteln lassen. Ich ziehe sie aber eindeutig den neuseeländischen Moskitos vor.


Sieben Uhr abends am Strand - da ist die Sonnenbrandgefahr niedriger ;)
Herrlich, herrlich, herrlich auch der Ozean. Extrem hoher Salzgehalt, jedenfalls kommt es mir so vor, wenn ich Wasser schlucke oder nach dem Tauchen die Augen öffne. Und das Wasser ist so klar, und egal wie weit man raus schwimmt, es ist immer nur weißer Sand auf dem Grund, keine scharfkantigen Felsen oder komische Algengewächse. Und viele Fischchen, ein guter Ort zum Angeln, das ist hier sozusagen Volkssport. Man kann sogar Angelzubehör an den Tankstellen kaufen. Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich lediglich die Haie. Ich kann nicht wirklich behaupten, dass ich Angst habe, aber beim Schwimmen bin ich doch anders wachsam als in Neuseeland, und wenn mich irgendwo ein Pflanzenstück oder ein Fischchen berührt, zucke ich auch anders zusammen… ;) Ich selbst habe zwar noch keinen Hai gesehen, aber all die Locals, die mit den Booten zum Fischen rausfahren (und die fahren nicht sooo weit raus), erzählen einem gerne, wie viele Haie sie täglich sehen und dass man an dem Strand schon ein bisschen aufmerksam sein sollte. Genau wie mit den Schlangen; besonders mit offenen Schuhen, die ich aufgrund von Hitzewallungen hier dauernd trage ;)



Rasante Bootsfahrt in den Sonnenuntergang
Ich liebe auch extrem den Aussie-Lifestyle! Nachmittags gegen fünf oder sechs packen sie ihre Boote auf die Trailer und fahren an den Strand, da wird ein paar Stündchen mit einem Bier oder Wein gefischt, dann der Fisch direkt am Ufer zerhäckselt und anschließend der Grill aus dem Landrover geholt… Herrliche Sonnentage mit Schwimmen, Angeln, Bootfahren um die zackigen orangefarbenen Riffe und Felsen, in so klarem Wasser, dass man bei 3-4 Meter Tiefe noch gut die Rochen, Tintenfische, Delfine und Haie sehen kann… und anschließend ein herrliches Barbecue. Das geht so: Zunächst bekommt man einen Wein, Gin&Tonic oder Bier in die Hand gedrückt (Wasser is nich, ich bin schon „berühmt“ bei allen, weil ich immer nach Wasser frage; aber meistens bekomme ich eins…). Dann snackt man Kräcker, Gorgonzola, Höhlenkäse, Oliven, getrocknete Tomaten und, wenn der Fang es hergibt, rohe Tunfisch-Scheiben in eine spezielle Sauce getunkt (nicht so meins). Anschließend, wenn der Grill heiß genug ist, wird gegrillt! Das können die hier wirklich :) Und alles frisch gefischt, herrlich! Ich bin ja immer etwas skeptisch mit Seafood, aber alles, was ich bisher hatte (gegrillt, wohlgemerkt, nicht roh!), hat wirklich fantastisch geschmeckt. Fein gegrillte Squid-Ringe (Tintenfisch), Spieße mit Fleisch, Paprika und Zwiebel, Würstchen (auch nicht so meins, war’s in Neuseeland schon nicht… Würstchen können die Europäer einfach besser!), Rinder-Curry (in der Pfanne auf dem Grill), Zucchini, Red Snapper und Whiting… das ist eine australische Spezialität, so wurde mir erklärt; „the king of fish“, weißes, recht festes Fleisch, und ein feiner Geschmack, ich mag ihn sehr :) Aber wie gesagt, alles Fangfrische vom Grill hat mir bisher hervorragend geschmeckt, sogar der Tintenfisch. An Beilagen wird auch nie gespart: Couscous, Spinat-Zitronen-Reis, grüner Salat mit Avocado, griechischer Salat mit Feta, Tomate und Gurke, Kartoffeln mit Quark-Dip, yummie yummie yummie… und zum Nachtisch Erdbeeren und Kirschen (Kirschen sind hier so hammerteuer, das glaubt in Deutschland kein Mensch. Man zahlt fürs Kilo so zirka 20 Euro!) und mehr Wein ;)

Fang des Tages: Ein verdammt schwerer Tunfisch...
...und zwei bisschen gewöhnungsbedürftige Red Snappers ;)
Was ein Leben :) Meer, Hunde, Kids, Freude!

Beach Barbecue - der ganze Strand gehört uns!
Wind, Sterne, Ozean
Alle tragen Badesachen, und drüber ein leichtes Shirt gegen die Sonne bzw. den Wind, und die Haare sind noch leicht feucht vom Schwimmen und alles ist ein bisschen salzig und sandig und trocken, aber herrlich…

Und dann kommt der Sonnenuntergang, kitschige, gleichmäßige Farben wie mit Photoshop erstellt, nur ohne Sonne. Irgendwie geht die Sonne nicht wirklich unter hier, sie ist einfach da und weg – wie bei uns der Mond. Dafür geht hier der Mond auf wie bei uns die Sonne! Gigantisch! Er startet am Horizont, riesig und orangeglühend, und wandert langsam gen Himmel und wird dabei immer kleiner (also immer mehr Normal-Mond-Größe) und weißer (mondfabren halt). Oh, und der Sternenhimmel ist schlichtweg atemberaubend. Nicht beschreibbar, nicht fotografierbar, einfach nur gigantisch. In Australien kann man ja angeblich die meisten Sterne sehen; es sind jedenfalls unglaublich viele, die man sieht, und es ist so unglaublich romantisch und wunderschön, nach dem Grillen barfuß im Sand zu laufen, den schmalen Pfad zurück zum Haus, unter diesem atemberaubenden Sternenhimmel, bei Meeresrauschen und den Duft von Pinien, Lavendel, Salz, Fisch und trockenem Gras in der Nase, und vor unserem Haus grasen rund 20 Wallabies, wie Kaninchen, überall, und lassen sich nicht sonderlich von uns stören…

Die Arbeit, die Perry uns gibt, ist fair und macht meistens sogar Spaß. Wir fahren meistens mit seinen Angestellten zu seinen Luxushäusern, wenn Gäste ausziehen, um alles zu putzen und wieder mit Essen und Seife und Handtüchern und Bettwäsche usw. zu bestücken; die Häuser sind erste Sahne, mit herrlichem Ausblick und innendrin schon ziemlich luxuriös (müssen ja, immerhin haben sie fünf Sterne). Klar, ich putze nur und wohne nicht darin, aber trotzdem ist es interessant, alles zu erkunden und anzuschauen und mich schon mal darauf zu freuen, eines Tages in so einem Haus zu wohnen – mit Meerblick, natürlich!

Wir wurden auch schon mit dem alten Landrover geschickt, um die Mülleimer der Luxushäuser einzusammeln – hach, macht übelst Spaß, mit dem klappernden Ding über die sandigen, holprigen Straßen zu stauben, rechts die Klippen und das Meer, links gelbe Hügel mit strahlend blauem Himmel… ein bisschen was von Griechenland hat die Insel ja, diesen mediterranen Touch; nur mit Kängurus, Papageien, Wallabies, Schlangen und Possums.

Ansonsten ist es recht viel Gardening; sehr anders als in Neuseeland, kein Hantieren mit 3 Meter langen Palmenblättern und unglaublich viel Farn und Grünzeug, sondern massenweise ausgetrocknete Blätter, Blüten und Pflanzen. Und die Sonne… huh. Schon ein bisschen anstrengend, bei 35 Grad zu rechen und zu schnippeln, aber besser als Löcher buddeln oder sowas ;) Und wenn man brav stundenlang den Garten trimmt, wird man manchmal sogar mit einem besonders tollen Job belohnt – Maulbeeren pflücken! Oh Gott, ich liiiiiebe Maulbeeren! Nie zuvor probiert, ich erinnere mich nur, dass wir im Lateinunterricht eine Fabel übersetzt haben, in der es um Maulbeeren ging und keiner wusste, was das ist ;) Eine altertümliche Romeo und Julia-Geschichte war das, er liebt sie, sie liebt ihn, sie wollen gerne, aber ihre Familien hassen sich, alles geht schief, sie liegt aus irgendeinem Grund irgendwo rum und sieht aus wie tot, er findet sie und denkt, sie ist tot, er bringt sich um, sie wacht auf, sieht, dass er tot ist, und macht sich selbst nun auch richtig tot – ersticht sich am Fuße eines Maulbeerenbaumes. Und zu dieser Zeit waren die Maulbeeren weiß, aber das Blut der Unglücklichen sickert in den Boden, die Wurzeln des Baumes saugen es auf, und wusch, alle weißen Maulbeeren färben sich rot. Und bleiben für immer rot. 
Nuuuur geerntet, nicht genascht! ;)
Maulbeeren ernten ist eine ziemlich saftige Angelegenheit, weil sie ständig unerwarteter Weise explodieren, und man sieht danach aus wie abgeschlachtet. Aber sie sind echt extrem yummie! (Papageien und Kakadus finden das auch, man kann nach deren Verscheuchung viele Federn im Inneren des Baumes finden. Maulbeerenbäume sind wie Feigenbäume, nicht einfach ein Stamm und obendrauf die Krone, sondern die Äste gehen auf den Boden und bilden eine Art „Baumhaus“, in das man hineinklettern kann bzw. muss, wenn man die Früchte haben will, und sich durchs Geäst wühlen. Macht Spaß, man muss nur sehr vorsichtig sein wegen der Schlagen.)

Kurzum, ich liebe es hier, ich bin noch glücklicher als glücklich (scheint offenbar zu gehen!), genieße jede Sekunde, und wir haben noch 10 weitere Tage auf Kangaroo Island! Yeeeha! :)