"Mein Baby" Cyclone, erst 3 Jahre alt, lernt was vorwärts-abwärts heißt |
Alles noch ein bisschen eirig... |
...aber schon einigermaßen steuerbar! |
Mein "Projekt" Cyclone ist inzwischen so gut geworden! Ich
bin ein bisschen stolz auf ihn (und mich)… als ich ihn zum ersten Mal geritten
bin, war er vor allem im Trab vollkommen unkontrollierbar, konnte nur einige
Tritte traben und musste dann mangels Kraft, Balance und Koordination
durchparieren, und an den offenen Zirkelseiten hatte er was von einem nicht
mehr steuerbaren Dampfschiff. Hals fallen lassen ging gar nicht im Trab, alles
viel zu lang und zu schlaksig…
Mein knuffiges Dampfschiff |
Jetzt versteht er im Trab trotz der leicht gummiartigen
Hinterbeine immerhin schon grob, worum es geht, und ich möchte mal vorsichtig
behaupten, dass er (neben Goldy natürlich *g*) das beste Pferd auf Hollybrook
Stud ist. Immerhin weiß er puncto vorwärts-abwärts jetzt mehr als seine vierbeinigen Kollegen. Natürlich ist er nur der Beste, bis er Rennen gegangen ist, dann wird er genauso
verzockt sein wie alle anderen. Und Bill will ihn relativ bald auf den Trek
schicken, er ist ja immerhin „schon“ 3 Jahre alt. Armer Knuffel. Am liebsten
würde ich ihn einpacken, aber mein Rucksack ist eh schon gestopft voll, da hat
kein Pferd mehr Platz.
Und die Gummi-Hinterbeine aktivieren ;) |
Man kann super shoppen, sowohl in der Innenstadt als auch
in „Harbour City“, einem Outletcenter, das in der Tat eine ganz eigene Stadt
ist. Durch den City Loop fährt bis achtzehn Uhr tagsüber eine kostenfreie „City
Loop Tram“, hauptsächlich natürlich für Touristen, und man kann überall zu-
oder aussteigen. Eine sehr gute Verwendung für uralte Straßenbahnen, denn Geld
kann man für eine Fahrt in den ruckeligen, heißen, lauten Dingern wohl kaum
noch verlangen ;)
Wir schauen uns die Royal Gardens an, zumindest einen
Teil davon – superschöne, gepflegte Botanische Gärten wie im Zoo; sehr
friedlich, mit Seen und vielen internationalen Pflanzen. Für eine Flora dieser
Art müsste man in Deutschland ein „Tropengewächshaus“ bauen… hier in Melbourne
haben das die Leute vor der Haustür. Dann gibt es noch den/die Yarra, der der
Stadt den typischen Fluss-Stadt-Charakter gibt. Ruderclubs en masse, Jogger,
Flussrundfahrten auf Dampfschiffen. Ich finde ja, man sollte Dampfschiffe
umtaufen in Rauchschiffe. Was die da in die australische Luft blasen, kann
definitiv nicht gesund sein und sieht auch nicht so aus…
Rauchschiff beim Skyline-Verschönern :P |
In Chinatown stoße ich vollkommen überraschend aufs
„Hofbräuhaus“ – sehr witzig, die Speisekarte komplett deutsch bzw. bayrisch und
wirklich alles drauf, was man im Hofbräuhaus auch bestellen kann…
Das "Melbourner Hofbräuhaus", im Hintergrund Chinatown |
Wir essen
dennoch lieber in Chinatown bei einem überraschend günstigen Koreaner, der ein
super Buffet zaubert… herrlich! Ich bin ein großer Koreanisch-Fan geworden, mag
die scharfe, würzige Art und die Tausenden von Kleinigkeiten, die man serviert
bekommt. Salate, gewürztes Gemüse, hier ein bisschen, da ein bisschen… :)
Mjammi!
Chinatown ist toll – ich war noch nie in irgendeiner
Stadt in Chinatown. Man bekommt schon ein ziemlich chinesisch/japanisches
Gefühl, wittert den Duft der östlichen Kulturen… das reizt mich ja übrigens
auch noch sehr ;) Die Menschen sind unheimlich höflich, zuvorkommend und sanft,
die Frauen sehen aus wie Schaufensterpuppen oder wie aus einem Manga-Comic
entsprungen. Unglaublich feminin, zart, weißhäutig mit der typischen
Porzellanhaut und mit überall Rüschchen und Stickereien und Ornamenten und Schleifen und Seide
drumrum. In die chinesischen Läden reinzulaufen macht auch großen Spaß; der ignorante Schwabe nennt das „Ramsch“, was dort verkauft wird, aber irgendwie ist es auch
spannend und faszinierend und Teil einer riesigen Kultur, die von sowas lebt.
Melbourne, Chinatown |
In Downtown bin ich sogar beim Shopping erfolgreich –
inspiriert von den australischen und östlichen Damen kaufe ich mir ein sehr
feminines Flattertop. Wenn mal wieder die Sonne scheint, werde ich es ausführen
und für euch fotografieren :) Ach ja, und natürlich kaufe ich Reismilch, die
ich in der Sonne am Yarra-Ufer genieße.
Wir schauen auch in die National Art Gallery am Hafen, wo
mich insbesondere ein interaktives Kunstwerk total fasziniert. Ein total
abgedunkeltes Zimmer, wo Lichtformen in den Raum projiziert werden und mit
Rauch aufgeblasen werden, sodass das Licht noch eindrucksvoller strahlt. Man
kann dann durch die Lichtwände laufen, wenn sie senkrecht sind, oder auf- und
abtauchen, wenn sie horizontal sind, und tolle Schatteneffekte erzeugen und mit
dem Licht und dem Rauch spielen. Macht unheimlich Spaß zu zweit, und ist eine
sehr faszinierende Erfahrung. Hat sich definitiv gelohnt!
Kathi macht Kunst |
Vor der Art Gallery bewundern wir noch die clevere Idee eines lokalen Künstlers, die Stadtbäume „anzuziehen“ – er will nach und nach alle Bäume Melbournes in Strickmuster kleiden und ich muss sagen, das sieht ziemlich originell aus und gibt der Gegend einen besonderen Flair. Und die Leute bleiben stehen, freuen sich und fotografieren. Wie ich ;)
Fazit: Es macht sooo viel Spaß, die großen Städte zu
erkunden! Erst Auckland, dann Adelaide, dann Melbourne – ich werde noch ein
richtiges Stadtkind…
Morgen früh verlassen wir übrigens diesen Ort. Es tut mir
Leid um die Pferde, insbesondere meine Babys Cyclone und Goldy, aber es ist
auch gut zu gehen, weil man sicherlich bessere – fairere – Hosts als Bill finden kann.
Freue mich schon auf unsere nächsten; morgen 5 1/2 Stunden mit Bus und Tram gen Osten, und schon sind wir wieder am Ozean! Andrew erwartet uns morgen Abend an der Bushaltetselle in Marlo, Gippsland.