Samstag, 15. April 2017

Swakopmund


Die Wohnung von Ulrike (und ihren Geschwistern) übertrifft meine Erwartungen. Sie ist mit absolut allem ausgestattet, was das zivilisierte Herz begehrt (inklusive Wäschetrockner!?!?) und ich kann mich zwischen 4 Betten entscheiden… mein erster Gang an diesem Abend geht zu Pick’n’Pay, wo ich mich mit Haferflocken, Äpfeln, Bananen, Joghurt und Milch eindecke und die auch gleich zum Abendessen vertilge, um anschließend früh und schnell einzuschlummern…

Ich kann schon mal feststellen, dass mir Swakop wesentlich besser gefällt als Windhoek (als Stadt). Stellt euch ein idyllisches Nordseestädtchen vor – Ferienstadt, mit hübschen alt-deutschen Gebäuden, beinah ausschließlich deutschsprachigen Touristen, vielen schnuckeligen Cafés und Strandbars, schillernden Muscheln am Strand und – nicht ganz so nordseehaft – Tausenden von üppigen fettgrünen Palmen und strahlendem Sonnenschein.
Lockenwickler - new style on the road!
Da es direkt am Atlantischen Ozean liegt, riecht die ganze „Stadt“ nach Salz/Ozean, und es herrscht die typische Touristenatmosphäre, die ich auch in Berlin so gerne mag: Alle sind gut drauf, haben Zeit, vergnügen sich und genießen es einfach nur da zu sein J Deutsche gehen mit ihren Hunden am Strand spazieren und baffen sich auf Deutsch an („Meiner ist an der Leine! Sie können Ihren nicht einfach auf ihn zu rennen lassen!“) und ich fühle mich ganz „zu Hause“. *ironie off*
deutsches Fachwerk mit Meerblick


Die Möwen machten alle fette Beute - offenbar ist der Atlantik langustenreich hier!
Ich mache mir eine fantastische und vollkommen touristische Zeit in Swakop: Alles ist zu Fuß erreichbar, und am ersten Morgen bin ich einfach nur delighted, als ich bei meinem Morgenjoggen plötzlich auf den Ozean stoße. Ich jogge eine ganze Weile am Strand entlang (Rennen auf Sand bin ich ja inzwischen gewohnt) und treffe eine Menge anderer Jogger und Spaziergänger… Es ist herrlich. Ich bin so froh, wieder am Meer zu sein – ich liebe das Meer. Möwen, Sonne und sowas… und ich verstehe, warum die typischen „Retro“-Logos oft solche Strahlen haben, die vom Objekt in der Mitte ausgehen oder vom Horizont: Die fetten Palmen, die hier wachsen, werfen genau solche Strahlen, wenn die Sonne hinter ihnen aufgeht! Es sieht fantastisch aus! Leider habe ich beim Joggen keine Kamera dabei und so müsst ihr eure Phantasie benutzen. ;)


Ich mache auch hier eine Kurz-Zusammenfassung meiner Highlights in Swakop:

-          Natürlich (danke liebe Ulrike für die Empfehlung) Eisessen bei der BESTEN EISDIELE DER WELT! Und die haben sogar Baby-Eiskugeln, sodass man ganz viele verschiedene Sorten probieren kann!
ice cream delight in Swakop!

-          Schwimmen im Atlantischen Ozean, auch wenn er kalt war und außer mir kein Mensch schwimmen war – und eine supernette schwedisch-französische Botschafterfamilie, die ich am Strand traf und beauftragte, meine Sachen zu bewachen, während ich schwimme ;)

-          Natürlich der Bead-Shop, den ich sogar zweimal besuchte. Nach meinem zweiten Besuch nahm ich einfach nur jede Menge schöne Perlen mit an den Strand und knüpfte mir dort vor der akustischen Kulisse des rauschenden Ozeans ein superschönes Armband mit einer weißen Schildkröte <3
mein (am Strand) selbstgemachtes Schildkrötenarmband

-          Ich wage zu behaupten, dass ich auch eine der besten Pizzerias der Welt gefunden habe ;) Frisch aus dem Steinofen und direkt „nach Hause“ mitgenommen, wo ich sie auf dem Sofa gammelnd vertilgte und dabei einen Film anschaute. Das habe ich eeewig nicht mehr gemacht und es war herrlich! Die Pizza war aber auch extrem gut. Ich bin froh, dass ich sie heil nach Hause bekommen habe, denn es ist ganz erstaunlich, wie viele Schwarze plötzlich „schrecklichen Hunger“ haben und einen anmachen, wenn man mit einer Schachtel Pizza verstohlen durch die Straßen Swakops eilt.

-          Meinen Besuch beim „Living Desert Snake Park Swakopmund“ – ich liebe Schlangen, ich bin zutiefst fasziniert von ihnen und es war toll, alle Schlangen Namibias/Südafrikas an einem Tag zu sehen. Auch wenn es komisch ist, in Flipflops direkt neben einer Poffadder zu stehen, nur durch eine Scheibe getrennt… die Schwarzen, die in den Park kamen (insbesondere die Kinder) waren nahezu hysterisch! Unglaublich, was für eine Angst die vor Schlangen haben! Ich habe in diesem Kontext immer Angst, wenn schwarze Angestellte eine Schlange finden, weil sie sie IMMER versuchen zu töten, selbst wenn es vollkommen unnötig ist.

Den habe ich auf der Veranda getroffen - Spitting Cobra
Poffadder right next to my foot :D

-          Meinen Besuch im „National Aquarium of Namibia“, wo ausschließlich heimische Fische und Ozeanbewohner aus dem kalten Atlantis „ausgestellt“ sind. Entsprechend ist das Aquarium auch nicht riesig, gibt aber einen super Überblick.

Deutsche Bäckerei unter Palmen :)
-          Natürlich einfach nur „Strollen“ durch diesen palmenreichen Touristenort, wo alle gut drauf sind und Deutsche im urigen „Brauhaus Swakop“ Schweinshaxe mit Kraut und Weißbier essen oder Schwarzwälder Kirschtorte im „Café Anton“



-          An meinem zweiten Tag habe ich mir die vielfach empfohlene Wüstentour mit Tommy gegönnt und es war wirklich gut! Wir sind mit einem Landy, der schon im Krieg als Lazarettfahrzeug eingesetzt wurde, in die Dünen getuckert und mich hat allein schon der Grip und die unglaublichen Fahreigenschaften dieses Landys beeindruckt. Er kann unglaubliche Steigungen (auf Sand, an der Düne) hinunterfahren und dann mitten auf der Steigung einfach anhalten; er zieht tapfer die Dünen hoch und gräbt sich auch durch etwas zerblasenen Sand… und das war natürlich touristenfreundliches Fahren, nicht sportliches. Tommy hat uns superviel Interessantes über die Wüste erzählt und alle möglichen Wüstenbewohner ausgebuddelt (die Wüste lebt! Aber sie lebt unterirdisch). Es ist erstaunlich, wie groß der Temperaturunterschied auf dem Sand und nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche ist. Wenn man barfuß auf dem Sand steht und das Gefühl hat zu verbrennen, braucht man nur die Füße ein klein wenig einzugraben und schon kann man bequem stehen und des Guides Erklärungen lauschen. ;)
Neuer Ohrring ;)
Ich. In der Wüste.
Diese alten Landys sind super erstaunliche Fahrzeuge!
Guck was Tommy ausgegraben hat!
Tommy beim Camaeleon-Füttern
Seht ihr die Fahrspuren? Da sind wir hoch- und wieder runtergefahren und es fühlte sich an wie ein Sonntagsspaziergang.
Mein Fuß ist wieder heile, aber Haare hat er noch keine - der Sand bleibt nicht hängen :D
Hello little fellow :)


-          Als Dankeschön für den Schlüsseldienst habe ich Ulrikes Bruder auf ein Bier eingeladen. Er wollte sowieso grade eins trinken gehen und so habe ich seine ganzen Freunde kennengelernt und einen Abend mit ihnen verbracht, an dem ich Amarula aus Schnapsgläsern trank *grins*

-          Ich kann stolz behaupten, dass ich diese ganzen Aktivitäten mit einem zufriedenstellenden Budget bewältigt habe J

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen