Montag, 11. März 2013

Orbost Horse Show



Dieses Wochenende ist große Horse-Show im kleinen Orbost!

Ein Riesenevent fürs Dorf (und für mich, die ich zum ersten Mal ein australisches Horseevent sehe). Kombiniert mit dem alljährlichen Dorffest, sodass man nebst den Ringen auch eine Art Rummelplatz mit ein paar Fahrattraktionen (na gut, zwei. Eine davon ist ein Kinderkarussell), Essensständen, Verkaufsständen und vielen Tierständen besuchen kann. Es gibt Hühnerausstellungen, Kaninchen, Ziegen, Kühe und Gänse (die meisten Tiere davon haben entweder einen Preis gewonnen oder man darf sie im Streichelzoo streicheln), und ein Reptilien-Show, wo die Mitarbeiter verschiedene einheimische Eidechsen und Schlangen zeigen und dem Publikum erklären, wie die heißen, was sie machen oder auch nicht machen… Vieles davon ist offenbar Aufklärungsarbeit gegen hartnäckige Volksglauben („Who of you has heard that these guys keep away snakes from your garden?“ … viele Hände schießen in die Höhe…. „Alright. I have to tell you that these guys keep away snakes from your garden like my watch here keeps away tigers from me. In fact, snakes like to eat these guys, so you’d better not buy them for your garden…”) Ich lerne ein paar australische Spezialitäten kennen, von denen ich meinem zur Zeit etwas labilen Magen keine einzige zumuten möchte ;) Vor allem die australischen Würstchen sind … wenn man deutsche Würstchen kennt … eine breiige Ansammlung von Fett und zermahlenen Knorpeln, auf die man verzichten kann. Ich muss sagen, meine bislang zwei vegetarischen Monate tun mir sehr gut :)

Oh, auf dem Dorffest findet auch die alljährliche Blumen-, Kürbis-, Kaktus-, Zimmerpflanzen- und was nicht noch alles- Körung statt. Der größte Kürbis, die schönste rote Rose, die schönste gelbe Rose, die schönste lachsfarbene Rose, all das kann man in einer großen Ausstellungshalle bewundern und natürlich auch genau nachlesen, wer die schönste rosa Rose gezüchtet hat. Sehr dörflich, und sehr lustig, das Ganze! 

Einen hohen Unterhaltungswert hat auch die groß angekündigte Wood Chopping Competition! "Axe Men" aus der ganzen Umgebung sind angereist, um in diesem Wettbewerb ihre Fähigkeiten zu beweisen! Das müssen wir uns natürlich anschauen. Alles ist total offiziell und ernst, mit Richter und Stoppuhr und die Regeln werden ausführlich erklärt und betont, und dann ertönt der Startpfiff, und 9 Kerle stehen auf Holzblöcken und hacken eine halbe Minute darauf ein und dann ist es vorbei :D 

United "Axe Men" power in Orbost ;)
Am interessantesten für mich ist natürlich das Reitturnier. Es gibt nicht einen großen Turnierplatz, sondern abgesteckte Rasenringe mit jeweils einem eigenen klitzekleinen Abreiteplatz, wo nur 2 Pferde drauf können, und direkt nach dem Sprung kommt der Kiesweg, wo die Fußgänger laufen, sodass ständig Reiter nach dem Sprung auf den Kiesweg galoppieren und dort scharf bremsen oder abwenden. Insgesamt gibt es an die 17 Rasenringe, und meistens finden 4-5 Wettbewerbe gleichzeitig statt. Es ist nur 12 Uhr, aber „Competition 23“ läuft bereits – wie das möglich ist? Ganz einfach: Pro Wettbewerb starten immer zirka 3-4 Teilnehmer! :D Auch bei den großen Springen, die so etwa A-L-Niveau sind, gibt es nur 3-4 Starter… aufgeteilt wird in total lustige Kategorien; Alter, Rasse, Zucht, was weiß ich noch alles, sodass jeder Starter die Chance hat, zumindest auf Platz 4 zu landen *g* Die ganze Turnieratmosphäre ist viel entspannter als in Deutschland, keine gestressten Profis, keine bierernsten Abreiteplätze, immer mal wieder galoppieren Mädchen auf Ponys an einem vorbei, viele Ponys werden zwischen den Competitions einfach freigelassen, um zu grasen, alle Pferde drängeln dicht an dicht umeinander und keins tritt aus, kein Stress mit dem Verladen….
...einfach mal kurz die Ponys zum Grasen freigelassen ;)
 Die Ponyclub-Competitions sind äußerst witzig; 8-12jährige Mädchen auf Ponys fegen durch den Parcours mit Hindernissen, die so hoch sind wie Agility-Hindernisse, und brettern durch die Kurven und auf die Sprünge zu komplett ohne Rücksicht auf Verluste :D :D :D (Die armen Ponys, ja, aber irgendwie erinnert es einen doch auch an die Zeit, in der man selbst noch absolut angstfrei auf nackten Pferderücken im Renngalopp über Stoppelfelder gepritscht ist).
Kamikaze! ;)
 Insgesamt ist alles very british, die Turniermode, die Leute, und jedes Pony hat ein Schachbrett auf dem Po :) Wir treffen sogar Bekannte auf dem Turnier, die wir von den Grillpartys bzw. aus der Nachbarschaft kennen – yeah! Wir sind voll die Locals! ;)

Ach ja, ich genieße es total, alles so anders und exciting und das Wetter ist Bombe, 30°C im Schatten (und da bleibt man auch, wenn man es nicht absolut vermeiden kann!) und eine ganz feine willkommene Brise… lovely day! Thank you!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen