Sonntag, 4. November 2012

...und irgendwann kehrt der Alltag ein...



Morgens geht es mir besser, aber ich habe immer noch keine Lust zu essen. Solange kein Hunger da ist, finde ich das aber vollkommen in Ordnung ;)

Ich zeige meiner achtzehnjährigen Namenspartnerin aus Deutschland alles, was im Haushalt so zu machen ist – zu zweit geht es halt doch schneller… ich komme sogar dazu, alle Fenster zu putzen, was mir ungeachtet der Streifen großen Spaß macht, weil heute herrliches Wetter herrscht! Die Sonne scheint was geht und die Luft ist herrlich frisch und mild. Karina entlässt uns heute früh (halb eins) und empfiehlt uns den Orewa Beach, zu dem man ungefähr eine halbe Stunde fährt. Laszlo will nicht mitkommen (er arbeitet immer parallel an seinem Laptop und hat wohl einiges aufzuholen), das heißt, ich muss fahren! Ah!
Erstaunlicherweise läuft es ganz gut. Linksverkehr ist gewöhnungsbedürftig, und insbesondere an Kreuzungen und Einmündungen brauche ich eine Weile, wenn kein anderer vor mir fährt und mir den Weg zeigt. Erschwerend kommt hinzu, dass viele andere Idioten auf der Straße sind, die auch keine Ahnung von Linksverkehr haben… aber ich bringe Katharina und Josef (und mich und das alte Klapperauto) heil an den Strand und wieder zurück! *prouldy grinning*

Embracing the world at Orewa Beach

Stingray & Seagull

viele tolle Möwenfotos!


Der Strand ist einfach nur herrlich. Orewa liegt an der Ostküste (man fährt also eine halbe Stunde von Helensville an die Ostküste! Sieht auf der Karte länger aus!). Wir genießen die wunderbare Szene voller weißem Sand. Das Meer ist hier ganz sanft und friedlich (nicht so wild wie an unserem anderen, schwarzen Strand, wo der Wind bläst wie verrückt) und der Himmel ist babyblau. Wir füttern die Möwen und schlafen in der Sonne und ich mache ein paar tolle Fotos von den Vögeln. Ich finde Möwen ja total faszinierend. Leider muss ich daher meinen Blog mit Fotos von Möwen überschwemmen. Direkt vor uns liegt ein gestrandeter Rochen, er sieht aus wie versteinert, und wir schauen zu, wie im Laufe des Nachmittags viele unterschiedliche Vögel heranfliegen und ihm mit überraschendem Kraftaufwand das Gehirn durch die Augenhöhlen auspicken. Ich liebe das Meer! :)





Am nächsten Tag backe ich ein Brot mit Kräutern und getrockneten Tomaten. Da ich das selbst „erfunden“ habe, bin ich natürlich entsprechend stolz, als es duftend und herrlich locker fertig gebacken ist… Nachmittags gehen wir wieder an den Strand, Lazlo und ich. Huh. Tiefsinnig. Ich kann extrem gut mit ihm reden. Herrlich. Weil die kleine Katharina aus Deutschland, meine Namenspartnerin, hingegen eher noch ein bisschen „jung“ ist und zudem meine Matratze aus meinem Rücken ein einziges Schmerzbrett macht, beschließe ich, zu Laszlo in den Trailer zu ziehen, der draußen auf dem Hof steht. Er hat nämlich eine extrem dicke Matratze! 

Erstaunlicherweise geht das auch ganz gut. Wir verstehen uns inzwischen so prima, dass ich mir kaum vorstellen kann, demnächst ohne ihn weiterzuziehen. Vielleicht suchen wir uns unseren nächsten Host gemeinsam. Ich habe das Gefühl, dass wir noch extrem viel voneinander lernen können…

Am nächsten Morgen ist der erste November! Hurra! Ich darf einen neuen Umschlag öffnen! ;)
Den ganzen Tag verbringe ich mit herrlichen Aufgaben wie Garten wässern, Sattelkammer putzen (hart, weil unglaublich dreckig, aber trotzdem sehr befriedigend), Küken füttern, Hühner einfangen, Eier einsammeln (das ist lustig, weil die Hühner einen immer picken wollen), Schafe zählen, Pferde tränken…. So hatte ich mir das vorgestellt! Schade, dass es schon fast wieder vorbei ist. In den kommenden Tagen reite ich noch zweimal mit Jerome, jetzt auch im schnellen Galopp den Hügel huch (jucheee!), und mein Pony stellt mich überhaupt nicht mehr in Frage. Macht schon ein bisschen Spaß, Schafe durch die Gegend zu scheuchen, hehe… 


Naughty pony cantering

Enjoying the view

Schafe jagen :D
 
Wir haben zwischendurch auch ein paar relativ sonnige Tage (kalt, aber immerhin!), an denen man schon auf der Wiese liegen und gemeinsam Musik hören kann… oder für einen Sonnenuntergang an den Strand fahren, über Dünen rennen und sich vom heftigen Wind davonblasen lassen (macht ja nix, man landet ja immer weich!). Ich glaube, das ist meine neue Lieblingsdisziplin: Dünenrennen bei Sturm! Als wir völlig versandet in den duftenden Büschen landen, bietet uns der Himmel ein herrliches Lichtschauspiel mit Sonnenstrahlen, die durch die Wolken brechen und das heftig schäumende Meer auf die schönste Art und Weise beleuchten. Wirklich, wirklich wunderschön!
 
Und wenn ich mal wieder Household Duties erledigen muss, habe ich dafür inzwischen auch den perfekten Spaßmacher gefunden: Laptop an die Boxen anschließen und go for it! Be your own DJ! ;) Heute Abend ist Karinas neue „Nanny“ angekommen, Blaze (?) aus Germany, er ist offenbar deutscher Staatsbürger, aber ziemlich schwarz. Morgen werde ich ihn in die household duties einführen – bin mal gespannt, wie er so ist!
Des Weiteren gibt es noch zu berichten, dass ich es (natürlich) schon wieder geschafft habe, mich zu verletzen. Bei Laszlo im Trailer schläft man ganz weit oben „unterm Dach“ und muss da hoch- und runterklettern, was dadurch erschwert wird, dass der Trailer ein bisschen schräg steht und man somit beim Runterklettern ordentlich Schwung mitbekommt. Den habe ich natürlich gleich mal ausgenutzt und bin volle Rotz da runtergepoltert und durch die ganze Länge des Trailers geflogen (das ist eine Strecke von etwa fünf Metern, die ich theoretisch Zeit gehabt hätte zu bremsen), um mir am anderen Ende an der Eisenstange am Boden die Nase zu färben. Die sieht jetzt ziemlich kleidsam aus! *g* Aber was soll‘s, somit wissen wenigstens alle, womit sie es zu tun haben! :)


1 Kommentar:

  1. Ich muss jetzt einfach mal sagen: ich liebe deinen Schreibstil!
    Und deinen unübertrefflichen Hang für Slapstick-Einlagen :D Hoffe, der Nase geht´s schnell wieder besser.

    Wirklich unglaublich schöne Fotos! Da bekomm selbst ich alter Stubenhocker ein bisschen Fernweh. :)

    Freu mich schon auf den nächsten Eintrag!

    Lg,
    Steffi

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